Vermisstenfall Zweijähriger in Bergdorf verschwunden: Frankreich bangt um den kleinen Émile

Ein Twitter-Post der französischen Gendarmerie Nationale zeigt den Zeugenaufruf mit Foto des in Frankreich vermissten Émile
Frankreichs Polizei hat wegen des vermissten Émile einen Zeugenaufruf veröffentlicht
© Gendarmerie nationale
Zwei Nachbarn sahen den kleinen Émile noch eine Straße bergab laufen. Seit Samstag ist der Zweijährige in einem französischen Bergdorf verschwunden – und viele Menschen in Frankreich fiebern bei der Suche mit.

Zwei Zeugen haben ihn noch gesehen, dann ist er verschwunden: In Frankreich läuft unter großer öffentlicher Anteilnahme eine fieberhafte Suche nach einem in einem Bergdorf verschwundenen Zweieinhalbjährigen. Émile war bei seinen Großeltern im südfranzösischen Le Vernet im Urlaub, als diese ihn am Samstagabend aus dem Blick verloren, wie die Zeitung "Le Figaro" am Montag berichtete. "Offenbar war die Familie gerade dabei, das Haus zu verlassen, um einen Ausflug zu machen. Und diesen Moment nutzte er, um sich aus dem Staub zu machen", sagte der Bürgermeister des Dorfes dem Sender BMFTV. Die Zeugen wähnten den Jungen in dem 125-Einwohner-Ort aber nicht in Gefahr. Einer Suchaktion von Polizei und Feuerwehr mit Hubschraubern und Drohnen schlossen sich nicht nur die Einwohner, sondern auch über 100 weitere Freiwillige an.

Émile seit Samstag in Frankreich vermisst

Doch Erfolg hatte die Suche bis Montagabend nicht, wie "Le Figaro" berichtet. "Die Suche wird (am Dienstag) fortgesetzt, aber wir werden das System anpassen, damit es gezielter und selektiver ist", sagte der Präfekt des Departements, Marc Chappuis, am späten Montagnachmittag der Zeitung. "Konkret werden statt Suchtrupps spezialisierte Mittel für die Suche nach Spuren und Hinweisen eingesetzt", heißt es. Bisherige Suchaktionen in einem Radius von fünf Kilometern um den Weiler Haut-Vernet, wo der Junge zuletzt gesehen wurde. 12 Hektar Gelände wurden seitdem durchkämmt, alle 30 Häuser des Ortes durchsucht, 25 Personen befragt und 12 Autos in Augenschein genommen - ohne Ergebnis.

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An eine Entführung des Kindes will der Bürgermeister des Ortes nicht glauben. In der kleinen Gemeinde fielen Fremde sofort auf, sagte er den Medien. Er könne sich vorstellen, dass das sich Kind in der bergigen Umgebung in 1200 Metern Höhe verlaufen oder irgendwo versteckt habe. Die Großeltern des kleinen Jungen seien "in großer Sorge", die "mit der Zeit immer größer" werde. Die Eltern von Émile sind laut Bürgermeister inzwischen ebenfalls vor Ort. Der zuständige Staatsanwalt hat den Ort für Auswärtige gesperrt. Die Umgebung des Dorfes ist laut französischen Medien steil, bergig und von kleinen Wasserläufen durchzogen. Am Dienstagmorgen wurden laut "BFMTV" noch einmal die Einwohner befragt, um womöglich neue Hinweise zu erhalten, wohin der Junge verschwunden sein könnte. Mehr als 60 Stunden nach Émiles Verschwinden änderten die Ermittler am Dienstagvormittag ihre Strategie: Sie überprüfen inzwischen auch, wessen Mobiltelefone sich beim Verschwinden des Jungen in Vernet und Umgebung befanden.

"Prognose für das Leben sehr, sehr schlecht"

Um 18 Uhr am Dienstag verkündete der zuständige Staatsanwalt, dass Émile noch immer nicht gefunden wurde. Mittwoch gehe die Suche weiter. "In Anbetracht des jungen Alters des Kindes und seiner Konstitution sowie der Tatsache, dass ein Mensch, der bei der derzeitigen Hitze ohne Nahrung und Wasser auskommen muss, nach 48 Stunden medizinisch gesehen ... Man kann sagen, dass die Prognose für das Leben sehr, sehr schlecht ist", erklärte er.

Hinweis: Dieser Text wurde nach der Stellungnahme des Staatsanwaltes aktualisiert.

mit DPA

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