Frankreich 100 Arbeiter in Atomanlage verstrahlt

Die Pannenserie in französischen Atomanlagen reißt nicht ab: Nach einem Leck in einem Reaktor der Atomanlage Tricastin sind 100 Beschäftigte leicht verstrahlt worden. Es war bereits der vierte Zwischenfall in einer französischen Atomanlage in den letzten Wochen.

In der französischen Atomanlage Tricastin hat es erneut einen Zwischenfall gegeben. Knapp 100 Mitarbeiter seien mit einer geringen Strahlendosis belastet worden, teilte der Energiekonzern EDF mit. Sensoren hätten bei Wartungsarbeiten einen Anstieg der Strahlung am Reaktor Nummer vier registriert, der seit dem 12. Juli abgeschaltet ist. 97 Mitarbeiter seien medizinischen Tests unterzogen worden. Die Gesundheit der Beschäftigten sei durch den Zwischenfall ebenso wenig belastet worden wie die Umwelt, erklärte EDF. Eine Sprecherin des Konzerns sagte später, die Zahl der Betroffenen Mitarbeiter sei auf über 100 gestiegen.

Erst am Freitag vergangener Woche war in einer Anlage im Süden Frankreichs uranhaltige Flüssigkeit ausgetreten. Eine Gefahr für Umwelt und Mitarbeiter bestehe aber nicht, hatte die Atomaufsicht erklärt.

Kurz zuvor war in Tricastin Flüssigkeit ins Erdreich und in einen Fluss ausgetreten, die nichtangereichertes Uran enthielt. Daraufhin hatte die Regierung eine Überprüfung aller 19 Atommeiler des Landes angeordnet. Die neue Panne ist bereits der vierte Zwischenfall in einer französischen Atomanlage in den letzten Wochen.

AP · Reuters
Reuters/AP

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