Der "Daily Monitor" brachte jüngst eine große Reportage über die Frau, und der Reporter musste in ihrem Heimatort nicht lange suchen, bis er jemanden fand, der ihn zum Haus von Mariam Nabatanzi führte. Jeder in der Gegend kennt sie - und sei es unter ihrem Spitznamen. Mariam Nabatanzi, das ist die "Zwillingsmutter, die Vierlinge zur Welt bringt".
Wie alt Mariam Nabatanzi ist, weiß sie selbst nicht so genau. Sie schätzt ihr eigenes Alter auf 39, in manchen Medien wird ihr Alter mit 37 Jahren angegeben. Was aber sicher feststeht: Die junge Frau hat insgesamt 38 Kinder. Das bestätigten auch die örtlichen Behörden. Dieses Phänomen ist so selten, dass Mariam Nabatanzi es nicht nur in die örtliche, sondern auch in die internationale Presse schaffte.
Insgesamt bekam sie 44 Kinder ...
Hätten alle ihre Kinder überlebt, wäre sie jetzt sogar 44-fache Mutter, manche Babys starben bei der Geburt. Aber die meisten überlebten. Und auch das ist nach Einschätzung von Ärzten etwas Besonderes: Oftmals überleben nicht alle Kinder Mehrlingsgeburten.

Dem Reporter des "Daily Monitor" erzählte Mariam Nabatanzi jüngst ihre Lebensgeschichte: Ihr ältestes Kind sei 23 Jahre alt, das jüngste vier Monate. Sie hat zehn Mädchen, die übrigen sind Jungs. Und fast alle seien als Hausgeburten zur Welt gekommen. Nur das Jüngste habe man mit einem Kaiserschnitt geholt. Rund 25 ihrer Nachkommen leben bei ihr in Kasawo im Zentrum Ugandas, etwa 50 Kilometer entfernt von Ugandas Hauptstadt Kampala.
... und mehrmals waren es Vierlinge
Wenn Mariam Nabatanzi schwanger war, dann meist mit Mehrlingen. Sie brachte unter anderem sechs Zwillingspärchen zur Welt sowie viermal Drillinge und dreimal Vierlinge.
Wie kann es sein, dass eine Frau so viele Kinder bekommt? Der Artikel im "Daily Monitor" erklärt dies mit einer genetischen Besonderheit: Mariam Nabatanzis Körper produziert mehr Eizellen als es bei den meisten anderen Frauen der Fall ist. Einen medizinischen Eingriff dagegen habe sie zunächst gescheut, weil er riskant sei. Zuletzt aber sei sie doch erfolgreich behandelt worden: In einer Operation wurde ihr Eileiter blockiert. Ihr jetzt vier Monate altes Baby wird deshalb auch das letzte sein, das Mariam Nabatanzi zur Welt gebracht hat.
Nun muss sie zwar keine neuen Schwangerschaften fürchten, aber die Versorgung ihrer Kinder ist auch so schon schwierig genug. Mariam Nabatanzi ist arm - und quasi allein erziehend, weil ihr Mann selten zu Hause sei. Alle ihre Kinder seien von ihrem Ehemann, betont sie. Ihre Tante habe sie einst davor gewarnt, von fremden Männern schwanger zu werden. Eine Ehe solle man ertragen und sich auf die Kinder konzentrieren. Diesen Rat habe sie befolgt.
Leider trifft das Wort "ertragen" offenbar auf ihre Beziehung zu. Mariam Nabatanzi berichtet von häuslicher Gewalt, wenn ihr Mann denn man zu Hause sei. Mit zwölf Jahren sei sie verheiratet worden - er war damals schon 40 Jahre alt. Und schnell kamen auch die ersten Kinder. Ihr Ehemann trinke - und Namen gebe er seinen Kindern meist nicht persönlich, sondern übers Telefon.
Einkaufen für die Rasselbande ist Schwerstarbeit
Also sei sie meist auf sich allein gestellt, um ihre Kinder zu versorgen. Das Geld für täglich zehn Kilo Mais, vier Kilo Zucker und drei Stück Seife verdiene sie mit dem Verkauf von Heilkräutern und dem Flechten von Zöpfen. Manchmal stylt sie eine Braut für eine Hochzeit oder verdient sich mit dem Dekorieren von Festlichkeiten etwas hinzu.
Trotz dieses schweren Alltags - das Träumen hat Mariam Nabatanzi nicht verlernt. Sie möchte, dass alle ihre Kinder Schulabschlüsse erreichen. Und vielleicht werden einige von ihnen Lehrer, Anwälte oder Ärzte?
Politiker in Uganda haben zu Geldspenden für die junge Frau aufgerufen. Sie, die "Zwillingsmutter, die Vierlinge zur Welt bringt" hofft auf eine leichtere Zukunft für sich. Und vor allem für ihre 38 Kinder.
