Katzen werden in Deutschland innig geliebt – das jedenfalls geht aus Statistiken hervor, nach denen etwa 15 Millionen Exemplare in Haushalten hierzulande leben. Durch mehr als jeden fünften Haushalt streift solch ein Stubentiger, wie aus dem aktuellen Katzenschutzreport des Deutschen Tierschutzbundes hervorgeht.
Die Untersuchung der Tierschutzorganisation mit Hauptsitz in Bonn zeigt aber auch: Es lebt mittlerweile eine riesige Zahl an Straßenkatzen hierzulande. Die Schätzungen liegen bei etwa zwei Millionen Tieren. Es könnten auch mehr sein, die Zahl ist schwer zu schätzen. Es sind ausgesetzte oder entlaufene Tiere und vor allem die Nachkommen von unkastrierten Katzen und Katern.
Wild lebende Katzen sind ein massives Tierschutzproblem in Deutschland
Das Leid der Straßenkatzen habe sich in den vergangenen Jahren zu einem massiven Tierschutzproblem entwickelt, so der Tierschutzbund. Auch, weil viele dieser verwilderten Katzen im Verborgenen leben und so gut wie keinen Kontakt zu Menschen haben. Viele Bürger wissen gar nicht, dass es in ihren Gemeinden Straßenkatzen gibt. Die Tiere kämpfen täglich ums Überleben, haben zu wenig zu essen. Und wenn sie krank oder verletzt sind, kümmern sich keine Tierärzte um sie. Oft sterben sie elendig im Alter von nur ein paar Monaten.
Straßenkatzen in Deutschland sind in den meisten Fällen abgemagerte, kranke oder verletzte Tiere, die extrem scheu sind. Sie leben in Industriegebieten, unter Brücken, auf verlassenen Grundstücken oder auf landwirtschaftlichen Betrieben.
Dass es überhaupt Straßenkatzen in Deutschland gibt, dürfte viele Menschen überraschen, kennt man das Phänomen doch eher aus Urlaubsländern. Es gibt noch eine Reihe weiterer Irrtümer über Katzen. Über einige davon klärt unsere Fotostrecke auf.
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