Die israelische Polizei hat zwei Jugendliche unter dem Verdacht festgenommen, die schweren Waldbrände im Karmel-Gebirge im Norden des Landes verursacht zu haben. Die Verdächtigen hätten die verheerende Feuersbrunst "fahrlässig" ausgelöst, hieß es aus Polizeikreisen.
Die beiden Minderjährigen aus dem von arabischstämmigen Israelis bewohnten Dorf Isfija in der Gebirgsregion sollen nach einem Picknick auf einer Waldlichtung ein von ihnen entfachtes Lagerfeuer nicht vollständig gelöscht haben, wie der öffentlich-rechtliche israelische Rundfunk berichtete.
4000 Hektar Wald zerstört
Bei den am Donnerstag im Karmel-Gebirge ausgebrochenen schlimmsten Waldbränden in der Geschichte Israels starben bislang 41 Menschen. Rund 4000 Hektar Wald wurden nach Angaben der Forstbehörde bereits zerstört. Das Feuer wütet nur wenige Kilometer von der Großstadt Haifa und der Mittelmeerküste entfernt.
Die Flammen konnten sich so schnell ausbreiten, weil Israel einen ungewöhnlich heißen Sommer hinter sich hat und in der normalerweise niederschlagsreichen Herbst- und Wintersaison wenig Regen gefallen ist. Zudem gab es in den vergangenen Tagen starken Wind. Das Flammenmeer habe eingedämmt werden können, erklärte Joram Levi, Sprecher der Feuerwehr. Man könne aber nicht davon sprechen, dass das Feuer unter Kontrolle sei.
Netanjahu dankt Abbas für Hilfe
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu dankte Palästinenserpräsident Mahmud Abbas für die Hilfe des palästinensischen Zivilschutzes bei der Bekämpfung der Waldbrände. Abbas habe Netanjahu in einem Telefonat sein Mitgefühl ausgedrückt und "jede notwendige Unterstützung" angeboten, hieß es am Samstag in einer Mitteilung der israelischen Regierung. Israel will sich nach den Worten Netanjahus eine Flotte von Löschflugzeugen.