Grubenunglück Giftgas behindert Rettungsarbeiten

Giftiges Kohlenmonoxid hat die Arbeiten zur Rettung von 141 chinesischen Bergleuten behindert, die nach einer Grubenexplosion verschüttet sind. Chancen, Überlebende zu retten seien "ausgesprochen niedrig".

Mindestens 25 Personen wurden offiziell für tot erklärt. 127 weitere Bergleute konnten sich bei der Explosion am Sonntag ins Freie retten. Die meisten von ihnen waren in der Nähe des Eingangs zur staatlichen Mine Chenjiashan in der zentralchinesischen Provinz Shaanxi im Einsatz. Staatschef Hu Jintao hatte die Rettungskräfte im Fernsehen aufgerufen, alles zu tun, um die verschütteten Arbeiter zu retten. Ministerpräsident Wen Jiabao kündigte eine umfangreiche Untersuchung an und erklärte, die Regierung werde in ihren Bemühungen um sicherere Arbeitsbedingungen in den Minen nicht nachlassen.

Die gefährlichsten Minen der Welt

Die chinesischen Minen gelten als die gefährlichsten der Welt. Allein in den ersten neun Monaten dieses Jahres kamen dort bei Grubenunglücken nach offiziellen Angaben mehr als 4.150 Menschen ums Leben. Erst am 20. Oktober riss eine Explosion in der Daping-Mine in Henan 148 Menschen in den Tod. Derartige Unfälle werden meistens auf Fahrlässigkeit oder mangelhafte Sicherheitsvorkehrungen in den Bergwerken zurückgeführt.

In der Provinz Hebei im Norden des Landes wurden am Sonntag laut Xinhua 16 Behördenmitarbeiter angeklagt, die Folgen eines Bergwerkunglücks vom Juni vertuscht zu haben. Bei der Explosion kamen 14 Arbeiter ums Leben, 23 wurden verletzt. Einige der Beschuldigten sollen den Ermittlern auf Bitte des Minenbetreibers eine falsche Todeszahl genannt haben. Der Bergwerksbesitzer habe befürchtet, dass die Behörden die Grube sonst schließen würden.

AP

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