Video
Überschwemmung nach Dammbruch: Rettungsarbeiten dauern an
STORY: Nach dem Dammbruch im Süden der Ukraine dauern die Rettungsarbeiten in den von den Überschwemmungen betroffenen Gebieten an. Hier in Hola Prystan, einer Stadt im russisch kontrollierten Teil der Oblast Cherson, brachten auch am Donnerstag Helfer, Einwohnerinnen und Einwohner mit Schlauchbooten vor dem Hochwasser in Sicherheit. Maria Michailovna, Einwohnerin: "Ich wurde von meinem Mann um 2:30 Uhr morgens geweckt. Das Wasser im Haus stand auf Hüfthöhe. Um Mitternacht war noch alles trocken gewesen." Oskana, Einwohnerin: "Letztlich landeten wir im Kindergarten, denn unser Haus wurde vom Wasser mitgerissen." Die Stadt liegt an einem Mündungsarm des Flusses Dnepr, weniger als einhundert Kilometer flussabwärts von dem am Dienstag geborstenen Kachowka-Damm. Kiew und Moskau geben sich gegenseitig die Schuld für den Dammbruch. Am Freitag teilte der ukrainische Inlandsgeheimdienst mit, es liege ein Beweis vor, dass Russland dahinter stecke. Es sei gelungen, ein Telefonat russischer Truppen mitzuschneiden. Dieses belege, dass das russische Militär den Staudamm gesprengt habe. Der Geheimdienst veröffentlichte auf seinem Telegram-Kanal den mutmaßlichen Mitschnitt eines eineinhalb Minuten dauernden Gesprächs. Eine Reaktion Moskaus lag zunächst nicht vor. Der Kreml wiederum warf Kiew am Freitag vor, von der Flut betroffene Menschen durch Luftangriffe getötet zu haben. Das sagte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow am Freitag. Die Angaben beider Seiten ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen. Der hinter dem Kachowka-Damm gelegene Stausee versorgte zahlreiche Gebiete mit Wasser, so auch die im Jahr 2014 von Russland annektierte Halbinsel Krim. Der russische Vize-Ministerpräsident gab an, die Wasserversorgung auf der Krim sei durch den Dammbruch keineswegs beeinträchtigt. Das hat die staatliche russische Nachrichtenagentur RIA berichtet. Die Vorräte reichten für 500 Tage. Die Halbinsel im Schwarzen Meer wird normalerweise über einen Kanal mit Wasser aus dem Kachowka-Stausee versorgt. Die Ukraine hatte den Kanal nach der Annexion blockiert, was zu einer akuten Wasserknappheit auf der Krim führte. Diese endete, nachdem russische Truppen den Kanal im März 2022 unter ihre Kontrolle gebracht hatten.