Der Volcán de Fuego (Feuervulkan) in der Nähe von Guatemala-Stadt, der Hauptstadt Guatemalas, ist am Donnerstag ausgebrochen und hat eine riesige Aschewolke ausgestoßen, die in bis zu 6000 Meter Höhe über dem Meeresspiegel stieg. Die guatemaltekische Katastrophenschutzbehörde Conred erklärte, der aktivste Vulkan Mittelamerikas stoße "pyroklastische Ströme" aus – eine Mischung aus Gas, Asche und hocherhitztem Gestein – "die mit großer Geschwindigkeit die Hänge hinabstürzen". Mehr als 1000 Menschen aus umliegenden Gemeinden seien evakuiert worden.
Nach Angaben eines Beamten der Katastrophenschutzbehörde ging die herabfallende Asche bis zu 100 Kilometer vom Krater entfernt nieder. Im betroffenen Gebiet leben dem Beamten zufolge rund 130.000 Menschen. Die Behörde warnte vor weiteren Eruptionen und wies darauf hin, dass sich aufgrund der vorhergesagten Regenfälle Schlammlawinen bilden könnten.
Der Katastrophenschutz riet den Bewohnern der betroffenen Gebiete dazu, alle Anweisungen der Behörden genau zu befolgen, und forderte alle auf, eine Sperrzone von sieben Kilometern zu dem Vulkan zu einzuhalten.
Fuego ist nicht der einzige Vulkan in Guatemala
Im vergangenen Dezember zwang ein Ausbruch des 3763 Meter hohen Fuegos im Süden des mittelamerikanischen Landes die guatemaltekischen Behörden, den größten Flughafen des Landes vorübergehend zu schließen. 2018 hatte es bei einem großen Ausbruch Hunderte Tote und Vermisste gegeben.
Der Volcán de Fuego liegt etwa 16 Kilometer von der malerischen ehemaligen Hauptstadt und größten Touristenattraktion des Landes, Antigua, entfernt und bricht etwa alle vier bis fünf Jahre aus. Neben dem "Fuego" gibt es mit dem "Santiaguito" und dem "Pacaya" zwei weitere aktive Vulkane in Guatemala.
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