Hurrikan über Mexiko "Wilma" fordert acht Todesopfer

Er war der 21. Hurrikan in dieser Saison und er wütete mit voller Gewalt auf Mexikos Halbinsel Yucatàn. Acht Menschen starben. Während sich Florida auf "Wilma" vorbereitet, formiert sich bereits Hurrikan Nummer 22.

Monsterhurrikan "Wilma" hat in Mexiko am Wochenende mindestens acht Menschen in den Tod gerissen und massive Zerstörungen angerichtet. Die meisten der Opfer des verheerendsten Wirbelsturms in der Geschichte Mexikos seien ertrunken oder von herumwirbelnden Ästen oder Metallteilen erschlagen worden. Dies berichteten nationale Medien am Sonntag unter Berufung auf Behörden. Durch den Sturm sind die Häuser und Wohnungen von mindestens einer Millionen Menschen beschädigt worden. Unterdessen baute sich südlich der Dominikanischen Republik bereits ein neuer Tropensturm auf. "Alpha" ist der 22. Sturm der Saison 2005 und bricht damit den bisherigen Rekord seit Beginn der Aufzeichnungen vor mehr als 100 Jahren.

"Cancún ist zerstört"

Nach Medienangaben starb ein Mensch durch Glassplitter, als er den Sturm durch ein Fenster beobachten wollte. Die Scheibe sei durch den Wind förmlich "explodiert" und habe sie in tödliche Glasprojektile verwandelt, schrieben die Zeitungen. Zwei Jugendliche starben bei einem Feuer, das eine herumfliegende Gasflasche ausgelöst hatte. Über das Ausmaß der Zerstörungen in der Stadt Cancún mit 600 000 Einwohnern berichtete ein Augenzeuge, es sehe aus, als ob "ein Riese in der Stadt herumgetrampelt sei" und nach Lust und Laune Zerstörungen angerichtet habe. "Cancún ist zerstört", wurde auch Vizeadmiral Martín Fernàndez zitiert.

Hurrikan "Wilma" richtete die größten Schäden in Cancún und auf der Insel Cozumel an, sagte der Gouverneur des Staates Quintana Roo auf der mexikanischen Halbinsel Yucatàn, Felix Gonzàlez. Meterhohe Wellen peitschten an die Küste der Region. Auf der Insel Isla Mujeres gingen binnen 24 Stunden mehr als 1500 Liter Regen pro Quadratmeter nieder. Der Strom fiel aus, Wasser stand teils eineinhalb Meter hoch in den Straßen von Cancún und erreichte bei einigen Hotels in Strandnähe das dritte Stockwerk. In den Katastrophengebieten brach die Infrastruktur zusammen. In der Region hatten sich rund 34 800 Touristen, darunter rund 6000 Deutsche, an der mexikanischen Karibikküste aufgehalten.

Kuba und Florida im Alarmzustand

Die mexikanischen Behörden verloren am Samstag jeglichen Kontakt zu der Ferieninsel Cozumel. In Cancún kam es in der Nacht zum Samstag zu einer Welle von Plünderungen. 50 Menschen seien festgenommen worden.

Der Hurrikan "Wilma" schwächte sich in der Nacht zum Sonntag ab. Die Meteorologen erwarteten, dass er am Montagmorgen den Golf von Mexiko erreicht und dann nach Nordosten Richtung Kuba und Florida zieht. Die Zerstörungen sind nach Ansicht der Fachleute vor allem darauf zurückzuführen, dass "Wilma", jetzt Kategorie zwei, sich so langsam fortbewegte und deshalb seine zerstörerische Kraft auf eine Region konzentriert.

Kuba und Florida befinden sich im Alarmzustand: Auf der Antillen- Insel wurden vorsorglich 559 000 Menschen in Sicherheit gebracht. Dort werden schwere Regenfälle, Erdrutsche und Überschwemmungen befürchtet. Auch im US-Bundesstaat Florida wurden Evakuierungen angeordnet. Nach den verheerenden Zerstörungen in Mexiko bereiteten sich die Behörden in dem US-Bundesstaat auf den siebten Tropensturm in 14 Monaten vor. "Wilma" wird möglicherweise am späten Montagabend - erneut erstarkt - auf die US-Küste prallen.

Neuer Wirbelsturm "Alpha" baut sich auf

Unterdessen baute sich südlich der Dominikanischen Republik ein neuer Tropensturm auf. Er erhielt den Namen "Alpha" und ist, wie das US-Hurrikan-Zentrum in Miami berichtete, der 22. Sturm der Saison 2005.

Der neue Tropensturm mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 65 Kilometern pro Stunde sollte nach Berechnungen des Hurrikan-Zentrums in Miami in der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) über die Dominikanische Republik auf der Insel Hispaniola hinwegziehen. Dort und im Nachbarland Haiti wurden Sturmwarnungen herausgegeben. Wegen der befürchteten Regenfälle werden vor allem Überschwemmungen und Erdrutsche erwartet.

AP · DPA
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