Eine islamistische Extremistengruppe namens Islamische Armee hat sich nach Angaben des US-Fernsehsenders CNN im Internet zum Abschuss eines bulgarischen Zivilhubschraubers mit elf Toten nördlich von Bagdad bekannt. Im Internet verbreitete die Gruppe am Donnerstag ein Video, auf dem zu sehen war, wie ein Überlebender erschossen wurde. Bei dem Hubschrauber-Abschuss waren elf Menschen ums Leben gekommen. Der Film, der in Teilen vom arabischen Nachrichtensender Al-Dschasira gesendet worden sei, zeige die Ermordung eines Überlebenden des Abschusses durch Aufständische, berichtete CNN. Auf dem Band der "Islamischen Armee im Irak" sei der abgeschossene Hubschrauber jedoch nicht zu sehen. Die Echtheit des Videos konnte zunächst nicht bestätigt werden.
"Wir wenden das Gesetz Gottes an"
Die Gruppe habe nach eigenen Angaben das Besatzungsmitglied lebend gefangenen genommen. Der Mann sei trotz seines gebrochenen Beines gezwungen worden aufzustehen, bevor er von mehreren Kugel ermordet worden sei. Eine Stimme auf dem Videoband sage: "Wir wenden das Gesetz Gottes an". Das Besatzungsmitglied sei aus Rache für die kaltblütige Tötung vom Muslimen in der Moschee der damaligen westirakischen Rebellenhochburg Falludscha ermordet worden, hieß es bei Al-Dschasira.
In dem von Raketen abgeschossenen Hubschrauber befanden sich neben der Besatzung aus drei Bulgaren noch sechs US-Staatsbürger und zwei Philippiner, wie das Transportministerium in Sofia mitteilte. Die Maschine des bulgarischen Unternehmens "Heli Air" war vom Typ MI-8 russischer Bauart. Sie wurde von einem kanadischen Unternehmen gechartert und flog im Auftrag der US-Regierung nach Tikrit, der Heimatstadt des früheren Machthabers Saddam Hussein, als sie 20 Kilometer nördlich von Bagdad von Raketen abgeschossen wurde.