Verdacht auf Terrorunterstützung Berliner Imam soll für den Islamischen Staat getrommelt haben

Er kommt aus dem Umfeld des "Emirs vom Wedding" und hat sich als Imam in Berlin verdingt: Der Russe Gadzhimurad K. steht vor Gericht, weil er die Taten des Islamischen Staats öffentlich gebilligt haben soll.

Das Berliner Kammergericht verhandelt ab Donnerstag den Fall eines mutmaßlich mit der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sympathisierenden Imams. Der 30-jährige Gadzhimurad K. muss sich vor dem Ersten Strafsenat verantworten, weil er im Internet für den IS geworben haben soll. Zudem soll er Straftaten des IS öffentlich gebilligt haben. Der aus der Region Dagestan stammende Russe war im Jahr 2002 nach Deutschland eingereist und wird seit der Ablehnung seines Asylantrags geduldet. K. soll Beziehungen zum selbsternannten "Emir vom Wedding", Ismet D., und dessen Partner Emin F. unterhalten. Beide stehen seit Januar wegen mutmaßlicher Terrorunterstützung vor Gericht.

Islamistengruppe in Berlin-Tiergarten

Ismet D. wurde kurz nach dem Anschlag auf die französische Satirezeitschrift "Charlie Hebdo" festgenommen. Ihm wird vorgeworfen, als selbsternannter "Emir" und sogenannter "Weisenratspräsident" eine Islamistengruppe in Berlin-Tiergarten anzuführen. Sie soll vornehmlich aus Türken und russischen Staatsangehörigen tschetschenischer und dagestanischer Herkunft bestehen. D. steht im Verdacht, die Gruppe durch einen von ihm abgehaltenen "Islamunterricht" radikalisiert und auf die Teilnahme am Dschihad gegen "Ungläubige" in Syrien vorbereitet zu haben. Emin F. soll zudem vorgeworfen, Mitglieder der Gruppe bei der Ausreise nach Syrien organisatorisch und finanziell unterstützt und später erhebliche Geldbeträge zur Begehung schwerer Gewalttaten zur Verfügung gestellt zu haben.

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