Er blickt bereits auf eine langjährige Polizeikarriere zurück. Und diese Erfahrung braucht er wohl auch für seine derzeitige Aufgabe: Stephan Becker (49) leitet die Ermittlungsgruppe Loveparade bei der Kölner Polizei. Sie soll den Ursachen für die Katastrophe mit 21 Toten auf den Grund gehen.
Mehr als 80 Beamte aus ganz Nordrhein-Westfalen sind dem 49 Jahre alten Kriminaldirektor für die nächsten Monate unterstellt. Tausende von Hinweisen, 900 Stunden Videomaterial und riesige Mengen von Computerdaten müssen ausgewertet werden. Weil gegen die Duisburger Polizei selbst Vorwürfe erhoben werden, wurde die Ermittlung nach Köln übertragen.
Becker kam 1980 mit einem Fachhochschulstudium zur Polizei. 1996 wurde er in den höheren Dienst aufgenommen und übernahm die Leitung der Polizeiinspektion in Bergisch-Gladbach. Weitere Stationen waren die Zentrale Kriminalitätsbekämpfung in Siegburg und das Verkehrsdezernat bei der Bezirksregierung Köln, ehe er bei der Kölner Polizei Leiter einer Kriminalinspektion wurde.
Als solcher war er nach Angaben der Pressestelle für eine Reihe umfangreicher Ermittlungsverfahren verantwortlich, unter anderem im Zusammenhang mit der italienischen Mafia. Kollegen beschreiben Becker als freundlich und umsichtig. Sein Hobby ist Klettern.