Wer sich in den nächsten Monaten in den Schulen im hessischen Lahn-Dill-Kreis die Hände waschen möchte, der braucht nicht mit warmem Wasser zu rechnen. Der Landkreis hat allen Schulen und Turnhallen das Warmwasser abgedreht – um die Energiekosten zu senken. Die Heizungs- und Warmwasseraufbereitungsanlagen werden abgeschaltet.
Damit könnten laut Bechnungen der Schulbaubehörde in den Sommermonaten rund 100.000 Euro eingespart werden. "Es handelt sich um eine zeitlich befristete Sparmaßnahme, die angesichts der aktuellen Situation verhältnismäßig und zumutbar ist", erklärte Landrat Wolfgang Schuster auf der Website der Kommune. Zunächst soll bis zum 18. September kein warmes Wasser mehr aus Wasserhähnen und Duschköpfen kommen.
Hessischer Lahn-Dill-Kreis will Zeichen gegen Preisanstiege setzen
"Die Duschen in den Turnhallen werden kaum von Schülerinnen und Schülern genutzt. Es sind eher die Vereinssportlerinnen und -sportler, die regelmäßig von der Duschmöglichkeit Gebrauch machen. Hier bitten wir um Verständnis", sagt Vize-Landrat und Kreis-Schulbaudezernent Roland Esch. In den Schulen wird zudem wegen der Sommerferien das Warmwasser in den nächsten Monaten ohnehin nur eingeschränkt genutzt werden. In Hessen liegen die Sommerferien in diesem Jahr zwischen dem 25. Juli und 2. September.
Zwölf Tipps wie Sie als Mieter Ihre Energiekosten senken

Sollten Sie als Mieter größere Sanierungsmaßnahmen umsetzen wollen, wie beispielsweise den Einbau neuer Fenster, setzen Sie sich mit ihrem Vermieter zusammen und sprechen Sie über mögliche Ausgleichsmaßnahmen. In bestimmten Fällen kann es sich lohnen, wenn Sie in Ihre Mietwohnung oder Ihr Mietshaus selbst investieren. Denkbar wäre zum Beispiel, mit dem Vermieter eine Vereinbarung auszuhandeln, dass man selbst die Kosten trägt, und der Vermieter im Gegenzug in den kommenden Jahren auf eine Mieterhöhung verzichtet. Alle Maßnahmen sollten vertraglich genau festgehalten werden.
Der Lahn-Dill-Kreis mit Verwaltungssitz in Wetzlar will mit der ungewöhnlichen Maßnahme ein Zeichen setzen, heißt es in einer Pressemitteilung: Man wolle "deutlich machen, dass die eklatanten Preisanstiege im Energiesektor kaum tragbar sind". "In diesem Jahr können wir noch von den bestehenden Rahmenverträgen profitieren, da sie mit einer Preisbindung abgeschlossen wurden. Die immensen Preissteigerungen werden sich im Jahr 2023 bemerkbar machen", warnt Roland Esch.
Quelle: Pressemitteilung Lahn-Dill-Kreis

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