Los Angeles 13-Jähriger kämpft zwölf Stunden in Abwasserrohr ums Überleben

Feuerwehrmänner suchen in einem Loch in der Nähe des LA River nach dem 13-jährigen Jesse Hernandez
Im Abwasserkanal verschwunden: Feuerwehrmänner suchen in einem Loch in der Nähe des LA River nach dem 13-jährigen Jesse Hernandez
© Francine Orr / DPA
Glückliches Ende eines dramatischen Unfalls: In Los Angeles ist ein Teenager nach zwölf Stunden aus der Kanalisation gerettet worden. Der 13-Jährige war in einen Abwasserkanal gestürzt und im weit verzweigten Rohrnetz verschwunden.

Jesse Hernandez war mit seiner Familie in den Griffith Park in Los Angeles gekommen, um dort zu picknicken und einen schönen Nachmittag zu verbringen. Doch was als fröhlicher Ostersonntagausflug begann, wurde zu einem Drama, das weder der 13-Jährige noch seine Verwandten jemals vergessen werden: Beim Spielen mit seinen Cousins in einem vor Jahren außer Betrieb genommenen Gebäude der Abwasserbehörde brach der Teenager durch Holzplanken, fiel gut 7,5 Meter tief in einen Abwasserkanal und verschwand in der Kanalisation. Erst zwölf Stunden später konnte er gerettet werden.

Die anderen Kinder hätten nach Jesse gerufen, aber nur ihre eigenen Echos gehört, berichtete die "Los Angeles Times". Dann hätten sie die Erwachsenen informiert, die wiederum sofort den Notruf wählten.

Suchaktion mit "Batman-artigen Geräten"

Die Behörden starteten daraufhin eine massive Suchaktion. Eingesetzt wurden ferngesteuerte Videokameras, die sich sowohl auf der Wasseroberfläche als auch auf dem Grund der Kanäle entlangbewegen können, als auch andere "Batman-artige Geräte", wie Feuerwehrchef Erik Scott es auf einer Pressekonferenz ausdrückte.

Das Problem: Die Abwässer können mitunter giftig sein und das Rohrnetz gleicht einem Labyrinth. "Die Rettungskräfte konnten die Abwasseranlage wegen der gefährlichen Umgebung nicht selbst betreten", zitierte der US-Sender CBS einen Angehörigen der Feuerwehr. Nach deren Angaben haben die Rohre einen Durchmesser von etwa 1,20 Metern. Das Abwasser darin ist unterschiedlich tief, hat aber eine Mindesttiefe von 60 Zentimetern und fließt mit einer Geschwindigkeit von 24 Stundenkilometern.

Ein Team aus Feuerwehr, Polizei, der California Highway Patrol, der Behörde für Wasser und Energie, dem Grünflächenamt, Park-Aufsehern und Experten mehrerer Behörden sei zusammengezogen worden, um das Kanalsystem auf einer Länge von rund zwei Kilometern zu analysieren und mögliche Auffanggebiete zu identifizieren, teilte die Feuerwehr mit.

Handabdrücke führten zu Jesse Hernandez

Nachdem die Einsatzkräfte etwa 730 Meter der Rohre gründlich untersucht hatten, entdeckten sie den Medienberichten zufolge auf Videobildern verschmierte Handabdrücke, die Hernandez an einer Wand hinterlassen hatte. Wenig später öffneten sie in der Nähe eine Wartungsklappe und fanden dort den Jungen "wach und sprechend", wie die Feuerwehr erklärte. Der 13-Jährige sei nass und verängstigt gewesen und habe sofort um ein Handy gebeten, um seine Familie anzurufen.

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"Die Suche war ein Wettlauf gegen die Zeit, da die Überlebensfähigkeit in der giftigen Umgebung sinkt", sagte Feuerwehrchef Scott auf einer Pressekonferenz. Die Freude über die Rettung war allen Helfern anzumerken. "Dieser junge Mann ist wiederauferstanden wie Jesus", zitierte die "Los Angeles Times" einen Mitarbeiter der Stadtreinigung. In seinen 32 Arbeitsjahren habe er noch nie von einem vergleichbaren Vorfall gehört.

"Ich habe zu Gott gebetet, damit er mir hilft und ich nicht sterbe", erzählte Jesse nach seiner Rettung dem TV-Sender NBC. Und seine Gebete wurden erhört. Nach einer Entgiftung und medizinischen Untersuchungen wurde der Junge am Montagnachmittag aus dem Krankenhaus entlassen.

Snowboarder Nigel Beaupre ist mit seiner GoPro-Kamera in den Bergen Kanadas unterwegs. Sein Kumpel Jordan fährt hinter ihm her.  An einem Vorsprung muss Nigel einen Sprung in die Tiefe wagen. Es gelingt ihm, Nigel landet sicher auf der Piste.  Doch Jordan missglückt der Sprung dramatisch.  Der Schnee droht den Snowboarder zu ersticken. Nigel kann Jordans Gesicht freilegen, er atmet.  "Man kommt nicht täglich in die Situation, einem Freund das Leben zu retten", so Nigel später.
Snowboarder Nigel Beaupre ist mit seiner GoPro-Kamera in den Bergen Kanadas unterwegs. Sein Kumpel Jordan fährt hinter ihm her.
An einem Vorsprung muss Nigel einen Sprung in die Tiefe wagen. Es gelingt ihm, Nigel landet sicher auf der Piste.
Doch Jordan missglückt der Sprung dramatisch.
Der Schnee droht den Snowboarder zu ersticken. Nigel kann Jordans Gesicht freilegen, er atmet.
"Man kommt nicht täglich in die Situation, einem Freund das Leben zu retten", so Nigel später.
© Storyful
Kurz vor dem Ersticken: Snowboarder befreit seinen Freund aus metertiefem Schnee

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