In der ganzen Welt trauern Menschen um die 49 Todesopfer des Attentäters von Orlando. Um den Globus gehen Bilder von bunt angestrahlten Wahrzeichen der Vereinigten Staaten, von Sydney, von Paris; Bilder von Regenbogenflaggen auf Halbmast. Derweil spottet eine Türkische Zeitung über die Getöteten des Massakers, das Omar Mateen im US-Bundesstaat Florida am Sonntagmorgen verübte.
Die Zeitung "Yeni Akit" zeigt nicht nur offen Fotos von den Toten und Verletzten am Tatort, sie verhöhnt die Menschen auch noch, die im Nachtclub Purse getötet wurden. "Perverse Schwule" nennt sie die Opfer und Besucher des Clubs.

In ihrer Berichterstattung über das Attentat schrieb die Zeitung unter anderem: "Die Zahl der Toten in der Bar, in die perverse Schwule gehen, steigt auf 50!" Insbesondere das Ausrufezeichen hinter der Überschrift wurde im Kontext als Zustimmung für das Attentat gewertet statt als Erschütterung darüber.
In den Kommentaren zum Text äußerten Leser sich teilweise sogar auf noch abstoßendere Weise als das Blatt selbst.
Hetze gegen Homosexuelle, Christen und Juden
Das rechtskonservative Blatt ist dafür bekannt, dass es dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan nahe steht und früher sogar die Terrormiliz Al-Qaida unterstützt hat.
Die Autoren der Zeitung hetzen regelmäßig gegen Minderheiten. Auch mit Artikeln gegen Juden, Armenier und Christen war das Blatt in der Vergangenheit bereits aufgefallen.
