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Peschawar Mindestens 25 Tote bei Explosion in Moschee in Pakistan

Rettungswagen transportieren Verletzte nach dem mutmaßlichen Selbstmordanschlag in Peschawar, Pakistan
Rettungswagen transportieren Verletzte nach dem mutmaßlichen Selbstmordanschlag in Peschawar, Pakistan
© Abdul MAJEED / AFP
Bei einem mutmaßlichen Anschlag auf eine Moschee sind in Pakistan mehrere Menschen getötet worden. Dutzende Menschen wurden verletzt. Das Dach und die Wände der Moschee waren teilweise eingestürzt.

Bei einer Explosion in einer Moschee innerhalb eines Polizeipräsidiums in Pakistan sind mindestens 25 Menschen getötet worden. 120 Menschen seien verletzt worden, teilte ein Behördenvertreter in der nordwestlichen Stadt Peschawar nahe der afghanischen Grenze am Montag mit. "Es kommen immer mehr Leichen rein", hatte zuvor ein Sprecher des Krankenhauses von Peschawar der Nachrichtenagentur AFP gesagt, der zunächst von 17 Toten und über 80 Verletzten gesprochen hatte. 

Ein Sprecher der Polizei berichtete der Deutschen Presse-Agentur hingegen von mindestens 27 getöteten Menschen und mehr als 140 Verletzten.

Ein AFP-Journalist berichtete von Einsatzkräften, die Tote in einen Rettungswagen trugen. Demnach waren das Dach und die Wände der Moschee teilweise eingestürzt.

Die Explosion ereignete sich während des Mittagsgebets in der Großstadt Peschawar im Nordwesten des Landes in einer Hochsicherheitszone. In dem Gebiet befinden sich viele Gebäude der Polizei. Nach Angaben der Polizei kam es zu der Explosion in der zweiten Reihe der Gläubigen. Bombenexperten prüfen nun die Annahme, dass es sich um einen Selbstmordanschlag gehandelt haben könnte.

Pakistan: Behörden gehen von Selbstmordanschlag aus

Viele Gläubige waren laut Polizei noch in dem Gebäude eingeschlossen. Mit schweren Maschinen und mit Feuerwehr-Einstzkräften wurde in den Trümmern nach Überlebenden gesucht. "Ich bin hier vor Ort und die Rettungsarbeiten dauern an", sagte Behördenvertreter Schafiullah Chan von der Regionalverwaltung, der von mindestens 25 Toten sprach. "Mehr Leichen werden herausgeholt. Derzeit ist es unsere Priorität, die Menschen zu retten, die unter Trümmern begraben sind."

Zunächst bekannte sich niemand zu dem mutmaßlichen Anschlag. Ende vergangenen Jahres hatten jedoch die pakistanischen Taliban – die unabhängig von der islamistischen Taliban-Regierung im benachbarten Afghanistan agieren – eine Waffenruhe mit der Regierung in Islamabad aufgekündigt. Seither haben sie mehrere Anschläge für sich reklamiert. 

Im März hatte ein Selbstmordattentäter der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) einen Anschlag auf eine Moschee der schiitischen Minderheit in Peschawar verübt, bei dem 64 Menschen getötet worden waren. Es war der verheerendste Anschlag in Pakistan seit 2018.

In Pakistan ist die große Mehrheit der Bevölkerung von mehr als 230 Millionen Einwohnern muslimischen Glaubens. In der Großstadt Peschawar leben etwa zwei Millionen Menschen.

rw DPA AFP

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