In der Notaufnahme Horrorszenario für Rettungsassistentin - Unfallopfer ist eigener Bruder

Eine Rettungsassistentin im US-Bundesstaat Kalifornien hat ein Horrorszenario erlebt: Der sterbende Patient, der in die Notaufnahme eingeliefert wurde, in der sie arbeitete, war ihr eigener Bruder.

In der Notaufnahme im Krankenhaus muss es schnell gehen. Zwischen lebenserhaltenden Maßnahmen wird auch die Identität des neu eingelieferten Patienten festgestellt; in den meisten Fällen anhand dessen, was er im Portemonnaie bei sich trägt. Dabei gehört es zum Berufsrisiko von Notärzten und Rettungspersonal, dass auch einmal ein bekanntes und geliebtes Gesicht unter den Patienten ist.

Für Jenifer Medina war es ihr eigener Bruder, der mit dem Rettungswagen in die Notaufnahme ihres Krankenhauses im US-Bundesstaat Kalifornien gebracht wurde, in der sie arbeitete. "An diesem Tag sollte ich eigentlich diejenige sein, die im Schockraum arbeitet, aber Gott sei Dank habe ich das nicht getan", schreibt die Rettungsassistentin auf dem Portal "www.gofundme.com". Doch dann fand sie das Portemonnaie des Patienten, mit dem sie dessen Identität feststellen sollte. "Es sah vertraut aus und als wir es öffneten, sah ich das Gesicht meines Bruders auf seinem Ausweis."

Truck-Fahrer erfasste den Mann und fuhr einfach davon

Ihr Bruder war kurz zuvor von einem Lastwagen erfasst worden, als er mit dem Skateboard auf der Straße unterwegs war. Er wurde über die Fahrbahn geschleudert, doch der Truck-Fahrer floh vom Unfallort. Wie Jenifer Medina schreibt, soll der Wagen noch nicht einmal angehalten haben. Minuten später wurde ihr Bruder dann ins Mission Hospital in Kalifornien eingeliefert. Auf diesen Moment war sie selbst als Rettungsassistentin nicht vorbereitet: "Diesen Tag habe ich immer am meisten gefürchtet", schreibt sie. "Meine Welt brach zusammen, als ich das sah." Dem Fernsehsender NBA Los Angeles sagte sie in einem Interview: "Ich wusste nur, dass ich ihn unbedingt noch einmal sehen musste, nachdem meine Kollegen ihn behandelt und gesäubert hatten".

Auf "gofundme" hat Jenifer Medina nach dem Tod ihres Bruders eine Crowdfunding-Aktion für eine große Beerdigungsfeier gestartet, damit "all seine Freunde sich von ihm verabschieden können". Bislang sind dort knapp 8000 Dollar zusammengekommen. 

Inzwischen hat die Polizei den mutmaßlichen unfallflüchtigen Täter ausfindig gemacht und festgenommen.

jen

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