Nach dem katastrophalen Erdbeben im Januar suchen nun Unwetter Haiti heim. Im Südwesten des karibischen Landes gingen am Wochenende schwere Regenfälle nieder und töteten rund ein Dutzend Menschen. Wie der haitianische Sender Radio Metropole am Sonntag meldete, löste der Regen Schlammlawinen aus und überflutete tiefliegende Ortschaften. Die Opfer, darunter ein Kind, seien zumeist in den Fluten reißender Flüsse umgekommen, hieß es. Mehrere Menschen wurden vermisst.
Betroffen sind Gebiete, wie die Hafenstadt Les Cayes und die Region Nippes, die von dem Erdbeben im Januar weitgehend verschont beblieben waren. Viele Menschen flüchteten jetzt in höher gelegene Gebiete oder brachten sich auf den Dächern ihrer Häuser in Sicherheit. An einigen Stellen von Les Cayes habe das Wasser am Sonntag bis zu zwei Meter hoch gestanden, berichtete der Sender unter Berufung auf die lokalen Behörden. Soldaten der UN-Mission MINUSTAH und haitianische Polizei hätten das Krankenhaus von Les Cayes evakuiert.
Bei dem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,0 am 12. Januar in Haiti waren nach offiziellen Angaben mehr als 220 000 Menschen ums Leben gekommen.