Unglücks-AKW Fukushima Die Strahlenbrühe wird recycelt

In der Atomruine von Fukushima wird hochgradig verseuchtes Wasser aus Reaktor 2 abgepumpt, um es aufzubereiten. Unterdessen hält die japanische Regierung die Gefahr einer vollständigen Kernschmelze für weitgehend gebannt.

Im havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima haben die Arbeiter damit begonnen, hoch radioaktiv verseuchtes Wasser aus einem Reaktorgebäude abzupumpen. Rund 10.000 Tonnen Flüssigkeit sollen aus dem Gebäude des Reaktors 2 in eine Aufbereitungsanlage eingeleitet werden, wie die Atomsicherheitsbehörde des Landes am Dienstag mitteilte.

Bei der Reinigung helfen soll eine Anlage des französischen Reaktorherstellers Areva. Spätestens Ende Mai soll das Gerät dem Wasser Salz und radioaktive Substanzen entziehen.

Der Schritt ist notwendig, um später die Kühlsysteme des Reaktors wieder in Gang bringen zu können. Derzeit ist dies wegen der großen Mengen hochverseuchten Wassers im Reaktor nicht möglich. Nach Schätzung des Betreiberkonzerns Tepco befinden sich im Reaktor 2 rund 25.000 Tonnen verseuchten Wassers.

Seit Beginn der Katastrophe haben die Einsatzkräfte tausende Tonnen Meer- und Süßwasser zur Kühlung der beschädigten Reaktoren eingesetzt. Große Mengen radioaktiv verseuchten Wassers traten daraufhin aus und liefen teilweise in den Pazifik.

Regierung: Komplette Kernschmelze abgewendet

Unterdessen gab die japanische Regierung am Dienstag bekannt, dass sie die Gefahr einer vollständigen Kernschmelze im zerstörten Kernkraftwerk Fukushima Eins für weitgehend gebannt hält. "Wenn wir die Kühlung aufrechterhalten, ist so etwas unwahrscheinlich", sagte Regierungssprecher Yukio Edano. Die andauernde Kühlung der Reaktoren mit Millionen Litern Wasser zeige zumindest eine gewisse Wirkung.

Die Atomaufsichtsbehörde hatte zuvor bestätigt, dass Brennstäbe in den Reaktoren 1, 2 und 3 teilweise geschmolzen sind. Nach Angaben von Tepco besteht zudem die Möglichkeit, dass gebrauchte Brennstäbe in Reaktor 2 beschädigt sind. Wie groß die Schäden sind, sei noch nicht klar, sagte Edano. Atomexperten seien dabei, die Details zu analysieren.

DPA · Reuters
fw/DPA/AFP/Reuters

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