31 Jahre Ungewissheit musste die Familie von Patricia Kopta durchstehen, ehe ihr Schicksal geklärt werden konnte. 1992 ist die damals 52-Jährige aus dem US-Bundesstaat Pennsylvania verschwunden. Die Suche der Polizei hat keine Ergebnisse gebracht – zumal Kopta unter mentalen Problemen litt und schon gegenüber Familienangehörigen angedeutet hatte, verschwinden zu wollen.
Nun steht fest, dass sie noch lebt – in einem Pflegeheim in Puerto Rico. 1999 wurde sie hilfsbedürftig auf der Straße aufgegriffen und in dem Pflegeheim untergebracht. Sie leidet an Demenz und hat es lange vermieden, mit den Pflegekräften über Privates zu sprechen, berichtet die "New York Times". Doch mit dem Fortschreiten ihrer Krankheit hat sie mehr von sich preisgegeben, bis die Angestellten des Pflegeheims sich zusammenreimen konnten, dass sie die seit 1992 Vermisste ist. Das Pflegeheim hat im vergangenen Sommer die Polizei in Pennsylvania kontaktiert. Bis ein DNA-Test Gewissheit brachte, sind weitere neun Monate vergangen, wie die Polizei auf einer Pressekonferenz berichtet.
Patricia Kopta wohl seit 1992 auf Puerto Rico
Kopta selbst soll behauptet haben, mit einem Kreuzfahrtschiff aus Europa nach Puerto Rico gekommen zu sein. Die Polizei hat aber keine Anzeichen dafür gefunden, dass Kopta tatsächlich in Europa gewesen ist. Was sie zwischen ihrem Verschwinden und ihrer Ankunft im Pflegeheim gemacht hat, wird wohl für immer ihr Geheimnis bleiben – falls sie sich überhaupt noch an diese Jahre erinnern kann. "31 Jahre", sagte Koptas Ehemann Bob laut "New York Times" auf der Pressekonferenz. "Und es war schlimm." Er habe eine Menge durchgemacht, sagte Bob Kopta auch der Nachrichtenagentur AP. "Jedes Mal, wenn sie irgendwo eine Leiche fanden, fragte ich mich: 'Ist es Patricia? Ist es Patricia?'" 1999 wurde sie für tot erklärt. Besuchen will er seine Frau nicht. Er wolle die Vergangenheit vergessen, sei aber froh, dass man sich um sie kümmert.
Die Lücke

Patricia Koptas jüngere noch lebende Schwester will dagegen laut AP nach Puerto Rico reisen. Telefonieren könne sie nicht mit Patricia, weil die wegen ihrer Demenz kein Gespräch mehr führen könne. "Ob sie mich nun erkennt oder nicht, ich möchte sie immer noch sehen, sie umarmen und ihr sagen, dass ich sie liebe", sagte Smith AP. "Ich dachte, sie sei vielleicht schon gestorben."
Quellen:"New York Times", Pressekonferenz der Polizei auf "Youtube", Associated Press (AP).