Der Intercity 2298 von Salzburg nach Frankfurt am Main ist nahe München in voller Fahrt entgleist. Der Zug sei mit fast 200 Stundenkilometern unterwegs gewesen, als der Steuerwagen plötzlich von einem Gegenstand aus den Schienen gehoben worden sei, sagte Bahnpolizei-Sprecher Thomas Borowik.
Der Steuerwagen blieb schräg über einer Böschung hängen. Vier Fahrgäste wurden leicht verletzt, der Lokführer erlitt einen Schock. Die 200 Passagiere wurden in einer Turnhalle betreut und später mit Bussen nach Augsburg gefahren. "Wir gehen im Moment von einem Unfall aus. Aber wir ermitteln in alle Richtungen", sagte Borowik. Bundes- und Landespolizei ermitteln.
Fahrgäste in Turnhalle evakuiert
Der Intercity fuhr gegen 12.25 Uhr auf einer dreispurigen Strecke zwischen einem Wald und dem Industriegebiet von Gröbenzell, als die ersten vier Achsen entgleisten. Der Steuerwagen blieb in Schräglage über der Böschung hängen und wurde von der Feuerwehr abgestützt, damit er nicht umkippte. Die Vorderscheibe des Steuerwagens ging zu Bruch, der Oberbau wurde beschädigt.
Ein Fahrgast habe möglicherweise einen Herzinfarkt erlitten, sagte der Polizeisprecher. Unter den Leichtverletzten war auch eine schwangere Frau. Die Bahn evakuierte den Zug und brachte die Fahrgäste in eine nahe gelegene Turnhalle, wo sie von Bahnmitarbeitern, Rotkreuzhelfern und Psychologen betreut wurden.
Strecke ab nachmittags wieder frei
Am Nachmittag setzten die meisten ihre Reise mit Bussen nach Augsburg fort. Die Bahn sperrte die Strecke komplett und leitete den Fern- und Regionalverkehr um, wie Bahnsprecherin Bianka Piechaczek sagte. Die S-Bahn konnte am Nachmittag den Verkehr wieder aufnehmen.