Es ist die immerzu gleiche Frage, die die Menschen jedes Jahr kurz vor Weihnachten umtreibt: Wird über die Feiertage Schnee fallen? Ob die Geschenke unterm Tannenbaum ausgepackt werden können, während draußen die Flocken fallen, kann seriös erst etwa zehn Tage vor Weihnachten prognostiziert werden.
Diplom-Meteorologe Dominik Jung (wetter.net) verrät dem stern immerhin: "Die Ausgangslage ist besser als letztes Jahr." Der Winter 2013 war besonders sonnig, trocken, und der viertwärmste seit Beginn der Wetteraufzeichnung im Jahr 1881. Der diesjährige Winter war bislang vor allem nasskalt - so werde es die nächsten zehn Tage auch erst einmal weitergehen, sagt Jung.
Nur die Alpen sind schneesicher
Der Wetterexperte gibt eine erste Einschätzung dafür ab, welches Wetter uns an den Feiertagen erwarten könnte. Das hängt zunächst einmal maßgeblich davon ab, wo man lebt: "In tieferen Lagen liegt die Wahrscheinlichkeit, dass es schneit, bei 20 bis 30 Prozent", sagt Jung. "In höheren Gebieten, auf 500 bis 600 Metern, stehen die Chancen bei 50 bis 70 Prozent." In den Alpen liegt an Weihnachten verlässlich Schnee. Auch München könnte Glück haben: Hier schneit es mit 40-prozentiger Wahrscheinlichkeit. In Berlin dagegen sind es lediglich 20 Prozent und entlang der Küsten und am Rhein sogar nur noch 10 Prozent.
Zuletzt gab es 2010 in ganz Deutschland weiße Weihnachten. Damals lag Berlin unter einer bis zu 38 Zentimeter dicken Schneedecke. Typisch für Deutschland sei jedoch das sogenannte Weihnachtstauwetter, sagt DWD-Meteorologe Andreas Friedrich. Dabei liegt während der Feiertage ein Tiefdruckgebiet über dem Nordmeer zwischen Island und Skandinavien und sorgt für eine westliche Strömung mit feucht-milder Luft. Bereits gefallener Schnee taut bei solchen Verhältnissen wieder weg. Laut einer DWD-Statistik liegt die Wahrscheinlichkeit einer solchen Weihnachtswetterlage bei 70 Prozent.