10.42 Uhr: Deutscher Wetterdienst hebt Unwetterwarnung auf
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat seine Unwetterwarnung für Norddeutschland am Vormittag aufgehoben. Die Unwetterwarnung galt seit Samstagmittag. Bis zum späten Sonntagnachmittag ist den Angaben zufolge aber weiter mit Sturmböen zu rechnen. In der Nacht war Sturmtief Nadia mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu knapp 130 Stundenkilometern über die norddeutsche Küste hinweggefegt.
10.38 Uhr: Fußgänger in Bremen von umstürzenden Baum getroffen
Ein Fußgänger ist während des schweren Sturms von einem umstürzenden Baum im Bremer Bürgerpark getroffen und schwer verletzt worden. Nachdem er von einem Notarzt versorgt wurde, kam er in ein Krankenhaus, wie die Feuerwehr am Sonntag mitteilte. Im gesamten Bremer Stadtgebiet hatte Sturmtief "Nadia" Dutzende Einsätze ausgelöst. Zwischen dem Samstagnachmittag und Sonntagvormittag musste die Feuerwehr dort insgesamt zu 38 unwetterbedingten Einsätzen ausrücken.
09.48 Uhr: Berliner Feuerwehr ruft Ausnahmezustand aus
Die Berliner Feuerwehr hat am Morgen auf Twitter den Ausnahmezustand Wetter ausgerufen. Die Bürger werden gebeten, bei Sturm und Gewitter das Haus nicht zu verlassen und zur Entlastung der Einsatzkräfte kleinere Wasserschäden selbst zu beheben. Bis zum Morgen musste die Berliner Feuerwehr nach eigenen Angaben zu rund 250 Einsätzen ausrücken.
09.40 Uhr: "Nadia" fegt mit 127 Stundenkilometern über Hallig Hooge
Sturmtief "Nadia" ist in der Nacht mit Spitzengeschwindigkeiten von bis zu knapp 130 Stundenkilometern über die norddeutsche Küste hinweggefegt. Die höchsten Windgeschwindigkeit wurde auf Hallig Hooge (Kreis Nordfriesland) mit 127 km/h gemessen, sagte eine Meteorologin des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Sonntagmorgen. In List auf Sylt, Kap Arkona auf Rügen und Glücksburg bei Flensburg wurden Werte von 119 km/h in der Spitze gemessen. Spitzenreiter in Ostfriesland waren die Inseln Spiekeroog und Norderney mit 112 km/h. Der Höhepunkt des Sturms sei zwischen 1.00 Uhr und 3.00 Uhr am frühen Sonntagmorgen gewesen, sagte die Meteorologin weiter.
Die Unwetterwarnung des DWD läuft am Sonntagmorgen um 10.00 Uhr aus. Bis zum späten Nachmittag ist den Angaben zufolge jedoch weiter mit Sturmböen zu rechnen. Ungewöhnlich stark ist das Sturmtief nach Angaben der Meteorologin nicht: "Es ist ein recht normaler Weststurm."
08.31 Uhr: Mann in Brandenburg von Wahlplakat erschlagen
Sturmtief "Nadia" hat das erste Todesopfer in Deutschland gefordert. Wie mehrere Medien berichten, wurde ein Mann in Beelitz im Kreis Potsdam-Mittelmarkt von einem Wahlplakat erschlagen. In dem Kreis wird in der kommenden Woche ein neuer Landrat gewählt. Medienberichten zufolge wurde der Mann von einer Metallstange des Plakats am Kopf getroffen. Ein weiterer Passant wurde verletzt.
08.11 Uhr: Weiterhin Behinderungen im Bahnverkehr
Am Sonntagmorgen kommt es in Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein noch zu Behinderungen im Bahnverkehr. Betroffen sind dabei vor allem die Regionalverbindungen rund um Kiel sowie zwischen Hamburg und Flensburg. Auch auf der Fernverbindungsstrecke zwischen Hamburg und Bremen kommt es noch zu Behinderungen, der Verkehr wurde jedoch wieder aufgenommen. Bei Zugverbindungen von Rostock nach Berlin oder Hamburg müsse man mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen, teilte die Bahn mit.
08.07 Uhr: Polizei und Feuerwehr rücken zu Hunderten Einsätzen aus
Als Folge des Sturmtiefs "Nadia" sind in der Nacht zum Sonntag Polizei und Feuerwehren zu Hunderten Einsätzen ausgerückt. Allein im Norden Schleswig-Holsteins mussten die Feuerwehren etwa 120 Mal ausrücken. Das sagte ein Sprecher der Regionalleitstelle, die unter anderem für Flensburg, Schleswig und Husum zuständig ist. Die Feuerwehr in Bremen war nach Angaben eines Sprechers in der Nacht mehr als 40 Mal im Einsatz. Im Kreis Aurich in Ostfriesland wurde die Feuerwehr rund 25 Mal zu Hilfe gerufen. Der Sturm bescherte auch Feuerwehr und Polizei in Mecklenburg- Vorpommern viele Einsätze. In Schwerin und Umgebung sei man knapp 200 Mal ausgerückt, sagte ein Feuerwehrsprecher. Auch in Stralsund berichtete das Lagezentrum, dass man alle Hände voll zu tun habe. Auch in Hamburg habe es bislang rund 300 Unwetter-Einsätze gegeben, sagte ein Polizeisprecher am frühen Sonntagmorgen. Zuvor hatte eine schwere Sturmflut den Fischmarkt im Stadtteil St. Pauli unter Wasser gesetzt.
01.58 Uhr: Schwere Sturmflut setzt Hamburger Fischmarkt unter Wasser
Eine schwere Sturmflut hat in der Nacht zum Sonntag den Fischmarkt im Hamburger Stadtteil St. Pauli unter Wasser gesetzt. Der Scheitel sei gegen 0.17 Uhr mit 2,84 Metern über dem mittleren Hochwasser erreicht worden, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Sonntagmorgen. Nun gehe das Hochwasser wieder zurück. Das BSH hatte in Hamburg mit Wasserständen von bis zu 3 Metern über dem mittleren Hochwasser gerechnet.
In der Nacht zum Sonntag gab es nach Angaben des BSH auch an anderen Küstenabschnitten eine Sturmflut. "Zwar nicht überall eine schwere Sturmflut wie in Hamburg", sagte die Sprecherin. Es sei aber die gesamte deutsche Nordseeküste betroffen gewesen. In Bremerhaven habe der Scheitelwert beispielsweise bei 2,14 Metern über dem mittleren Hochwasser gelegen.
00.48 Uhr: Frachter treibt stundenlang vor Nordseeküste
Wegen des Sturmtiefs über der Nordsee ist ein unbeladener Frachter mehrere Stunden vor der deutschen Küste getrieben. Die 190 Meter lange "Vienna" hatte erkennbar Probleme zu manövrieren, sagte ein Sprecher des Havariekommandos in Cuxhaven am Sonntagmorgen. Die Maschine sei zu schwach gewesen, um das Schiff gegen Wind und Wellen zu halten. Daher wurden unter anderem Notschlepper zu dem Havaristen entsandt. Der Frachter sei nach etwa sechs Stunden gesichert worden.
"Hätten wir nicht eingegriffen, wäre das Schiff zu einem Risiko für die Küste geworden. Wir hoffen, dass die Verbindung zwischen dem Notschlepper und dem Schiff hält", sagte der Sprecher. Der Frachter, der unter der Flagge der Marshallinseln fährt, trieb den Angaben nach etwa 16 Seemeilen (ca. 30 Kilometer) vor der ostfriesischen Küste. Die 24 Crewmitglieder blieben nach ersten Erkenntnissen unverletzt. Das Schiff sei nicht beschädigt worden.
00.19 Uhr: Sturmtief sorgt für massive Verkehrsbehinderungen
Ein Sturmtief hat in Norddeutschland für massive Verkehrsbehinderungen gesorgt. Die Deutsche Bahn (DB) stellte den Fernverkehr in Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Hamburg und Bremen am Samstagabend zwischenzeitlich ganz ein, wie sie im Onlinedienst Twitter mitteilte. Obwohl die Fernzüge später wieder anrollen konnten, warnte die Bahn aufgrund von Unwetterschäden noch bis Sonntagmorgen vor Zugausfällen und Verspätungen.
Wie die Bahn auf ihrer Internetseite mitteilte, waren unter anderem die Fernverkehrs-Strecken zwischen Hamburg und Bremen sowie zwischen Hamburg und Berlin am Samstagabend gar nicht oder nur eingleisig befahrbar. Die Züge fielen aus oder mussten Umleitungen fahren. Einige Bahnhöfe konnten daher nicht angefahren werden. Auch im Regionalverkehr in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Bremen und im Großraum Hamburg kam es nach Angaben der Bahn zu Verspätungen und Zugausfällen.
20.09 Uhr: Hamburger U-Bahnen fahren eingeschränkt
Die Hamburger Feuerwehr musste mehrfach ausrücken, um umgestürzte Bäume wegzuräumen. Der Hamburger Verkehrsverbund teilte auf Twitter mit, dass die U-Bahnen in den Außenbereichen mit reduzierter Geschwindigkeit fahren. Probleme gab es zudem mit einem umgestürzten Baum auf der S-Bahn-Linie 3. Dazu war der Bahnverkehr zwischen Itzehoe und Hamburg wegen umgestürzter Bäume betroffen.
17.46 Uhr: Feuerwehren wegen Sturm im Einsatz
Das Sturmtief über der Nordsee beschert der Feuerwehr in Niedersachsen und Bremen seit Samstagnachmittag viele Einsätze. Im Kreis Aurich in Ostfriesland wurde die Feuerwehr bereits 16 Mal zu Hilfe gerufen, weil Bäume oder Bauzäune umgestürzt seien. Das sagte ein Sprecher in Aurich. Personen seien nicht zu Schaden gekommen. Der Sturm soll nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes am Samstagabend immer stärker werden und in Böen Geschwindigkeiten von 110 Kilometer pro Stunde erreichen. Für die niedersächsische Nordseeküste gilt eine Unwetterwarnung. Auch das Abendhochwasser der Nordsee soll an der Küste als Sturmflut 1,5 Meter höher als normal ausfallen. Ein Abflauen des Sturms wird erst für Sonntag erwartet.
Sturmwarnung: Sehen Sie, wo Orkan Nadia am stärksten bläst
Der DWD hat eine Grafik veröffentlicht, auf der die voraussichtlichen Hotspots des Wintersturms am Wochenende zu erkennen sind:

Die untenstehende interaktive Karte zeigt, wo es gerade besonders stürmisch ist. Darüber hinaus kann man über den Zeitstrahl unten in der Grafik die Vorhersage für einen späteren Zeitpunkt abrufen. Oben rechts kann die dargestellte Ebene auf beispielsweise Regen oder Schnee umgestellt werden.
Bereitgestellt wird der Service von Windy.com. Die Macher nutzen für ihre Darstellungen und Vorhersagen das Modell vom "Europäischen Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage".
Quelle: DWD
17.39 Uhr: Zugverkehr im Norden durch umgestürzte Bäume behindert
Der Sturm, der am Wochenende über Norddeutschland hinwegfegt, hat auch Auswirkungen auf den Zugverkehr in Schleswig-Holstein. So hatten mehrere Züge am Samstagnachmittag etwa auf der Strecke zwischen Itzehoe und Hamburg sowie Heide und Itzehoe wegen umgestürzter Bäume im Gleis Verspätung oder fielen aus, wie die DB Regio Schleswig-Holstein twitterte. Auch auf weiteren Strecke wie zwischen Kiel und Eckernförde, Lübeck und Kiel sowie Hamburg und Kiel kam es aufgrund umgestürzter Bäume zu Behinderungen.
Die nächsten Stunden bleiben stürmisch. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnte am Samstag vor Sturm bis hin zu Orkanböen. Der Höhepunkt wird in der Nacht zum Sonntag erwartet. Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sprach zudem Sturmflutwarnungen aus.
17.17 Uhr: Zahlreiche sturmbedingte Einsätze in Schleswig-Holstein
Umgestürzte Bäume, lose Dachziegel und umgekippte Baustellenabsperrungen – Polizei und Feuerwehr in Schleswig-Holstein sind am Samstagnachmittag zu zahlreichen sturmbedingten Einsätzen gerufen worden. Verletzte gab es bis zum späten Nachmittag in Schleswig-Holstein nicht. Seit dem Mittag hatte es innerhalb von vier Stunden rund 200 Einsätze im Bereich der unter anderem für Kiel, Neumünster und Rendsburg zuständigen Regionalleitstelle Mitte gegeben, wie ein Sprecher mitteilte. "Wir haben total Land unter wegen des Sturms."
Auch im Bereich der Regionalleitstelle Süd in Lübeck hat die Zahl der Einsätze im Verlauf des Nachmittags zugenommen. "Wir laufen uns seit 14 Uhr warm", sagte eine Sprecherin. Seit 12.00 Uhr am Mittag hat es im Bereich der Leitstelle 46 Einsätze gegeben. Auch hier handelte es sich überwiegend um umgestürzte Bäume, umgewehte Baustellenabsperrungen und ähnliches.
16.19 Uhr: Deutscher Wetterdienst warnt: "Seid also vorsichtig!"
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) teilt mit, dass der Sturm langsam Fahrt aufnehme. Vor allem an der Nordseeküste gebe es erste Böen um die 100 Kilometer pro Stunde. "Dies ist aber erst der Anfang, denn der Höhepunkt wird in der kommenden Nacht erwartet. Seid also vorsichtig!", schreibt der DWD in einem Tweet. Dazu teilt er eine Karte, auf der neben der Küste der Brocken heraussticht. Dort wurden am Nachmittag Orkanböen mit 120 Kilometern pro Stunde gemessen.
15.49 Uhr: Mehrere Ostsee-Fähren fallen aus
Wegen der Sturmwarnung für Mecklenburg-Vorpommern fallen mehrere Fähren auf der Ostsee zwischen Rostock und Gedser auf der dänischen Insel Falster aus. Wie die Reederei Scandlines mitteilte, seien Verbindungen ab Samstag um 15.45 Uhr bis Sonntag um 9 Uhr betroffen. Der reguläre Fahrplan solle am Sonntag mit den Fahrten jeweils ab Rostock und Gedser um 11.15 Uhr wieder aufgenommen werden. Laut Scandlines könnten Kunden als Alternative die Fähren von Puttgarden nach Rødby auf der dänischen Insel Lolland nutzen. Diese fahren demnach planmäßig.
15.30 Uhr: Dänemark rüstet sich für Sturm "Malik"
Dänemark bereitet sich auf Sturm "Malik" vor. In Frederikssund wurden 20 Menschen, die auf tägliche Pflege angewiesen sind, vorsichtshalber an sichere Orte gebracht, berichtete der Sender TV2 am Samstag. Falls es zu Überflutungen komme, könne eine Versorgung dieser Menschen nicht sichergestellt werden, hieß es zur Begründung. Auf der Insel Seeland, auf der auch die Hauptstadt Kopenhagen liegt, wurde nach Angaben des Senders DR fast der gesamte regionale Zugverkehr vorsorglich eingestellt. Landesweit stünden 10.000 Rettungskräfte bereit, meldete die Agentur Ritzau. "Malik" wurde am Samstag in Dänemark erwartet.
Auch in anderen Gegenden Europas wurde am Samstag vor Sturmfolgen gewarnt. An der schottischen Ostküste bei Aberdeen wurden Windgeschwindigkeiten von fast 140 Kilometern pro Stunde gemessen. Der Wetterdienst taufte den Sturm hier "Corrie". Sicherheitshalber wurden zwei Erstliga-Fußballspiele abgesagt.
15.04 Uhr: Unwetterwarnungen an der deutschen Küste
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hat für ganz Mecklenburg-Vorpommern, das nordöstliche Brandenburg sowie für die Küstengebiete von Schleswig-Holstein und Niedersachsen Unwetterwarnungen ausgesprochen. Im Laufe des Abends können die Böen an den Küsten Geschwindigkeiten von bis zu 120 Kilometer pro Stunde erreichen. Der DWD vermeldet bereits jetzt Orkanböen auf dem Brocken und auf dem Fichtelberg und orkanartige Böen an Nord- und Ostseeküste.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie warnt zudem im Hamburger Elbgebiet vor einer Sturmflut. Die Wasserstände könnten bis zu 2,5 Meter höher sein als das mittlere Hochwasser.
14.02 Uhr: Bis zu sechs Meter hohe Wellen auf der Nordsee
Sturmtief Nadia kommt auf Deutschland zu: Wie "Kachelmannwetter" berichtet, sind am Samstagmittag bis zu sechs Meter hohe Wellen auf der Nordsee zu beobachten.
Quellen: DWD, dpa, Kachelmannwetter