Erwischt! Wildkatze tappt in Schleswig-Holstein in eine Fotofalle

Eine Schwarz-Weiß-Foto einer Wildkatze, aufgenommen von einer Wildkamera
Eine Wildkamera machte dieses Foto von einer Wildkatze. Die Tiere sind ganz gut an ihrem Schwanz zu erkennen.
© Wolfsmanagement Lfu Sh/dpa / DPA
Ein grobkörniges Schwarz-Weiß-Foto wird in Schleswig-Holstein als Sensation gefeiert: Denn es zeigt eine Wildkatze. Die Tiere galten dort lange als ausgestorben.

Eine Europäische Wildkatze ist nach Abgaben des Landesamtes für Umwelt im Kreis Herzogtum Lauenburg nachgewiesen worden. Das Tier sei im März von einer landeseigenen Wildkamera fotografiert worden, teilte das Amt mit. Sprich: Das scheue Wildtier tappte in eine Fotofalle und hinterließ dabei eine brauchbare Aufnahme.

Damit habe sich die Vermutung bestätigt, dass sich eine Wildkatze in Schleswig-Holstein aufhalte, hieß es weiter. Bisherige Aufnahmen seien qualitativ nicht ausreichend gewesen, um die Art sicher nachzuweisen. 

Die Wildkatze (Felis sylvestris) galt in Schleswig-Holstein seit dem Mittelalter als ausgestorben. In den vergangenen Jahrzehnten breitete sich die Art nach Angaben des Landesamtes langsam wieder bis in die Lüneburger Heide aus.

Jetzt habe offenbar zumindest ein Einzeltier die Elbe überwunden. Ob sich der scheue und versteckt lebende Waldbewohner dauerhaft in Schleswig-Holstein ansiedeln werde oder nur auf Wanderschaft sei, bleibe abzuwarten.

Wildkatzen sind nicht mit Hauskatzen verwandt

Nach Angaben des Bundes für Umwelt und Naturschutz Deutschland bevorzugen die sehr scheuen Tiere naturnahe Wälder mit vielen Versteckmöglichkeiten als Lebensraum. 

Wildkatzen unterscheiden sich von getigerten Hauskatzen vor allem durch ihren breiten buschigen Schwanz und durch ihre typische Nackenzeichnung mit meist vier schwarzen Streifen. Sie sind übrigens nicht mit unseren Hauskatzen verwandt, die Nachfahren der afrikanischen Falbkatze sind. Wildkatzen sind eine eigene Art.

dpa
anb

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