Die Pilze könnten auch eine bahnbrechende Bedeutung für die Erforschung neuer Medikamente gegen Viren und Krebs haben, bislang war die Zucht allerdings äußerst kompliziert. Ein Forschungsteam aus Korea und Ägypten hat einen Weg gefunden, um die Pilze besser im Labor zu züchten.
Pilze mit Insekten statt Reis kultiviert
Die Pilze kommen in der Natur nur sehr selten vor und sind schwierig zu kultivieren, weshalb sie bisher kaum erforscht werden konnten. Im Labor konnten die Pilze bereits mit braunem Reis gezüchtet werden, produzierten dabei aber nur wenig Cordycepin.
Aus diesem Grund nutzen die Forscher:innen Insekten als reichhaltigere Proteinquellen. Cordyceps-Pilze sind dafür bekannt, Insekten zu befallen und in Zombies zu verwandeln: Die Pilze übernehmen dabei die Kontrolle über den Körper des Wirtes und manipulieren sein Verhalten, um weitere Insekten zu infizieren.
Die jüngsten Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass insbesondere eine im Pilz enthaltene chemische Verbindung namens Cordycepin viele potenzielle gesundheitliche Vorteile hat und unter anderem krebs- und virenbekämpfende Eigenschaften besitzt.
"In der Natur sind Insekten die direkten Nährstoffquellen für Cordyceps", schreiben die Wissenschaftler:innen. "Daher wurden optimierte Bedingungen für die Kultivierung der Pilze für eine effiziente Cordycepin-Produktion erforscht, wobei sechs essbare Insekten als Substrate verwendet wurden." Hierzu gehörten etwa Mehlwürmern, Grillen und Heuschrecken.
Cordycepin könnte gegen Coronaviren eingesetzt werden
Der Studienautorin Dr. Mi Kyeong Lee zufolge enthielten die Pilze, die auf essbaren Insekten gezüchtet wurde, im Vergleich zu denen, die auf braunem Reis gezüchtet wurden, etwa 100 Mal mehr Cordycepin. Obwohl der Cordycepingehalt je nach Insekt variierte, stellten die Forscher fest, dass Fett – und nicht Protein – der entscheidende Faktor war.

Es gibt Hinweise darauf, dass Cordycepin es virenbekämpfende Eigenschaften hat. Jüngste Forschungsergebnisse unterstreichen darüberhinaus sein Potenzial als Covid-19-Therapie, so Lee. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Wissenschaftler:innen am Mittwoch in der Fachzeitschrift Frontiers in Microbiology.
Quellen: Forbes, Frontiers in Microbiology