Ein Bauer hat einen rund 4500 Jahre alten Statuenkopf im Süden des Gazastreifens entdeckt. Der Kopf verkörpere die Göttin "Anath" – Göttin der Liebe, der Schönheit und des Krieges, bestätigte ein Vertreter des Tourismusministeriums in Gaza am Mittwoch.
Eingeschränkter Tourismus in Gaza
Die kanaanitische Statue bestehe aus einem Kopf ohne Körper und trage eine Schlangenkrone, hieß es. Sie sei aus Kalkstein und 22 Zentimeter groß. Die Schlangenkrone habe als Symbol für Stärke und Unbesiegbarkeit gestanden. Der Fundort liege an einer wichtigen Handelsverbindung zwischen verschiedenen Zivilisationen. Der Farmer, der in Khan Yunes seine Äcker bestellt, habe den Statuenkopf vergangene Woche während der Bewirtschaftung seines Landes entdeckt.
Vorher-Nachher-Fotos: Satellitenbilder zeigen das Ausmaß der Zerstörung im Gazastreifen

Bereits im Februar hatten Bauarbeiter im Norden des Gazastreifens 31 Gräber aus römischer Zeit gefunden. Im März wurde eine byzantinische Kirche aus dem 5. Jahrhundert von der Hamas wiedereröffnet. Die jahrelangen Restaurierungsarbeiten waren von ausländischen Geldgebern unterstützt worden.

Grenzübertrittmöglichkeiten stark eingeschränkt
Rund zwei Millionen Einwohner leben unter sehr schlechten Bedingungen in dem Küstenstreifen am Mittelmeer. Touristische Besuche der antiken Stätten im Gazastreifen sind durch die Blockade Israels beschränkt. Israel und Ägypten, das ebenfalls an den Gazastreifen grenzt, haben Grenzübertritte stark eingeschränkt.
Die islamistische Palästinenserorganisation Hamas hatte 2007 gewaltsam die Macht an sich gerissen. Israel verschärfte daraufhin eine Blockade des Gebiets, die von Ägypten mitgetragen wird. Beide Staaten begründen die Maßnahme mit Sicherheitsinteressen. Israel, die EU und die USA stufen die Hamas als Terrororganisation ein.