Mit SpaceX-Rakete ESA-Sonde ins All gestartet: "Euclid" soll Dunkle Materie erforschen

Mit SpaceX-Rakete: ESA-Sonde ins All gestartet: "Euclid" soll Dunkle Materie erforschen
Sehen Sie im Video: ESA-Sonde soll Dunkle Materie erforschen und die Ursprünge des Universums erkunden




STORY: Dunkle Materie und dunkle Energie zu erforschen und so fast an die Anfänge des Universums zurückzuschauen, das ist der Auftrag des ESA-Weltraumteleskops "Euclid". Am Samstag soll das zwei Tonnen schwere Forschungsgerät von der Größe eines Kleinwagens an Bord einer SpaceX-Rakete vom Weltraumbahnhof Cape Canaveral in Florida aus ins All starten. Andreas Rudolph, Flugdirektor der Mission: "Also, mit Euclid versuchen wir zu verstehen, wie sich unser Universum seit dem Urknall entwickelt hat. Wir schauen sozusagen sehr weit zurück in unsere Vergangenheit,10 Milliarden Jahre. Wie hat sich unser Kosmos, unsere eigene Milchstraße, andere Milchstraßen im Universum und wie hat sich das alles entwickelt? Warum sind wir heute, wo wir sind?" Im Speziellen versuchen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Europäischen Weltraumbehörde, dem Geheimnis von dunkler Materie und dunkler Energie näherzukommen, zwei physikalischen Phänomenen, um die sich noch viele Fragen ranken. "Das Universum, wie wir es heute kennen, von dem wissen wir: circa fünf Prozent besteht aus Materie wie Sie und ich, die wir kennen, Sternenstaub, alles Mögliche. Es gibt allerdings... Um die Expansion des Universums zu erklären, fehlen uns 95 Prozent. Diese 95 Prozent sind dunkle Materie und dunkle Energie. Warum heißen sie so? Weil wir sie nicht sehen können. Das heißt also, wir versuchen mit Euclid eben diese unsichtbare Materie, die unsichtbare Energie, besser zu verstehen." Geplant ist, dass das Weltraumteleskop in den nächsten circa sechs Jahren rund 35 Prozent des gesamten Himmels abtasten wird. Und dabei soll, nach ESA-Angaben, die bisher größte und genaueste 3D-Karte des Universums erstellt werden.
Das europäische Weltraumteleskop "Euclid" hat seine Reise ins All begonnen. Davon erhofft sich die Europäische Raumfahrtagentur ESA Informationen über die Ursprünge des Universiums.

Die europäische Sonde "Euclid" zur Erforschung von Dunkler Materie und Dunkler Energie ist ins All gestartet. Das Fluggerät der Europäischen Raumfahrtagentur ESA hob am Samstag vom US-amerikanischen Weltraumbahnhof Cape Canaveral an Bord einer Falcon-9-Rakete des US-Unternehmens SpaceX ab, wie auf Live-Bildern zu sehen war.

Mit einem hochauflösenden Teleskop soll "Euclid" einen Blick in die Vergangenheit des Universums werfen und dessen Entwicklung innerhalb der letzten zehn Milliarden Jahre erforschen. Ziel ist es auch, eine 3D-Karte zu erstellen, in der Zeit die dritte Dimension ist. Insgesamt sollen Daten zu Milliarden von Galaxien gesammelt werden.

ESA will die Vergangenheit des Universums erforschen

"Euclid" soll etwa 1,5 Millionen Kilometer weit ins All fliegen. Der weg dorthin wird etwa einen Monat dauern. Nach einigen Tests soll die etwa 1,4 Milliarden Euro teure Mission dann im Oktober richtig losgehen. Vorerst soll die Sonde sechs Jahre im Einsatz sein.

Mit Hilfe von "Euclid" wollen Forscherinnen und Forscher die Ausdehnung des Universums sehen und nachvollziehen, wie sich einzelne Strukturen gebildet haben. Daraus wollen sie Schlüsse auf Dunkle Materie und Dunkle Energie ziehen.

Giuseppe Racca, der bei der ESA für die Mission zuständig ist, geht davon aus, dass "Euclid" enorm viele neue Informationen liefern wird. "Ich erwarte, dass "Euclid" die Wissenschaftsgemeinschaft mit einer nie da gewesenen, riesigen Menge an Daten fluten wird."

DPA · reuters
mkb

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