Erfolg im All: Bei ihrem ersten Außeneinsatz in diesem Jahr haben zwei Kosmonauten an der Internationalen Raumstation ISS eine Kamera installiert. Die Operation dauerte mehr als fünf Stunden. Noch Mitte November war die Montage am Modul "Rasswet" an unpassenden Anschlüssen gescheitert. Jetzt aber rastete die Videokamera bei den Arbeiten von Dmitri Kondratjew und Oleg Skripotschka am Freitagabend an der Halterung ein. Das teilte die Flugleitzentrale nahe Moskau mit, wie die Agentur Interfax berichtete. Kurz darauf startete von Japan aus ein unbemanntes Transportraumschiff mit sechs Tonnen Nahrung, Kleidung und Forschungsgerät zur ISS. Es soll am Donnerstag andocken.
Die H-2B-Rakete mit dem Transporter hob planmäßig um 6.37 Uhr MEZ vom Raumfahrtzentrum auf der südlichen Insel Tanegashima ab, teilte die japanische Raumfahrtagentur Jaxa mit. Der Start hatte sich wegen schlechten Wetters um zwei Tage verschoben. Der Anflug des Gleiters soll bereits von der neuen Kamera aufgezeichnet werden. Beim Außeneinsatz hatte Kondratjew mit einem Spezialmesser einen störenden Teil der Isolierung gekappt. Die Vakuum-Verpackung verhinderte im November eine Montage.
Außer der Kamera, die künftig vor allem die Andockmanöver der russischen Sojus-Kapseln aufzeichnen soll, befestigten die Raumfahrer auch am Modul "Swesda" einen Sender. Zudem bauten sie dort einen Arbeitsplatz für künftige europäische und russische Experimente aus. Die Kosmonauten kehrten gut eine halbe Stunde früher als geplant an Bord zurück. Für Kondratjew, der erst seit Dezember auf dem Außenposten der Menschheit etwa 350 Kilometer über der Erde arbeitet, war es der erste Einsatz im freien Weltraum. In diesem Jahr sollen Kosmonauten insgesamt dreimal außerhalb der ISS arbeiten.
Neben den beiden Russen leben derzeit ihr Landsmann Alexander Kaleri, die US-Astronauten Scott Kelly und Catherine Coleman sowie der Italiener Paolo Nespoli an Bord der ISS.