Die US-Raumfähre "Discovery" hat erfolgreich an der Internationalen Raumstation ISS angedockt. Das Shuttle mit sieben Astronauten an Bord wurde um 09.44 Uhr mitteleuropäischer Sommerzeit in 362 Kilometern Höhe über der Karibik erfolgreich mit der Raumstation verbunden, wie die Nasa mitteilte. Dabei musste die Crew allerdings auf den Dienst einer wichtigen Antenne verzichten, die Teil des für das Koppelmanöver nötigen Radarsystems ist. Sie war kurz nach dem Start aufgefallen. Es stehe jedoch ausreichender technischer Ersatz zur Verfügung, beruhigte die Nasa. Insgesamt befinden sich nach der Shuttle-Ankunft 13 Raumfahrer auf Station.
An Bord der Discovery, die am Montag vom Weltraumbahnhof in Cape Canaveral abgehoben war, sind vier Männer und drei Frauen: die beiden US-Bürgerinnen Dottie Metcalf-Lindenburger und Stephanie Wilson und die Japanerin Naoko Yamazaki. Damit werden erstmals vier Frauen gleichzeitig in der ISS sein. Bereits am Sonntag war die US-Astronautin Tracy Caldwell Dyson mit einer Sojus-Kapsel am Ziel angekommen.
Drei weitere Starts in diesem Jahr
Die "Discovery" bringt mehrere Tonnen Ausrüstung und Lebensmittel zur ISS, die kurz vor ihrer Fertigstellung steht. Im Gepäck haben die Astronauten neben einer neuen Schlafkabine auch einen Ammoniak-Tank für das Kühlsystem der Raumstation, der in drei Außeneinsätzen mit einer Dauer von je sechseinhalb Stunden montiert werden soll.
Für die "Discovery" war es der zweite Start der Raumfähre in diesem Jahr. Drei weitere Starts sind geplant, ehe die US-Raumfahrtbehörde Nasa ihre Shuttle-Flotte Ende 2010 außer Betrieb nehmen will. Die neuen US-Raumfähren sind voraussichtlich erst 2015 einsatzbereit, solange wird die Nasa auf russische Sojus-Raketen zurückgreifen.
Hierzu unterzeichneten die Nasa und ihre russische Partnerbehörde ein neues Abkommen. Mit der Vereinbarung im Wert von 335 Millionen Dollar (rund 250 Millionen Euro) wird nach Angaben der Nasa ein bereits bestehender Vertrag für die Jahre 2013 und 2014 verlängert. Danach sollen 2013 sechs US-Astronauten mit insgesamt vier Sojus-Raketen zur ISS fliegen. 2013 und 2014 sollen sie ebenfalls mit russischen Raketen zur Erde zurückfliegen. Russland sorgt außerdem für die Vorbereitung der Astronauten und mögliche Rettungsmissionen.