Bilder der Raumsonde "Mars- Express" haben nach Angaben von Berliner Forschern klare Hinweise auf vulkanische Aktivitäten vor geologisch kurzer Zeit erbracht. Gibt es vielleicht noch aktive Vulkane auf dem Roten Planeten?
Die jüngsten Lavaflüsse seien erst zwei Millionen Jahre alt, berichten die Wissenschaftler im Fachmagazin "Nature" (Bd. 432, S. 971). Dies deute darauf hin, dass sie auch weiterhin ausbrechen könnten. Bisher war man davon ausgegangen, dass die marsianischen Vulkane vor mindestens 100 Millionen Jahren für immer eingeschlafen sind.
Gletscherspuren entdeckt
Die Forscher um Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin hatten 3D-Aufnahmen der High Resolution Stereo Camera (HRSC) des "Mars Express" ausgewertet, die die Marsoberfläche mit einer Auflösung von bis zu zehn Metern abbilden. Zur Altersbestimmung nutzten sie den Effekt, dass alte Oberflächen mehr Meteoriten- Einschläge aufweisen als in jüngerer Zeit entstandene.
An den Hängen des Mars-Vulkans Olympus Mons, dem höchsten Berg unseres Sonnensystems, entdeckten die Forscher außerdem Spuren von Gletschern. Die Formationen am Fuß des mehr als 20 Kilometer hohen Berges seien rund vier Millionen Jahre alt. Reste der Eismassen könnten in höheren Berglagen bis heute unter einer isolierenden Schicht aus Staub erhalten geblieben sein, schreiben die Forscher.
Bilder der europäischen Sonde hatten vor einiger Zeit bereits den Beweis für das Vorhandensein von Wasser auf dem Mars erbracht. Zudem wurden mit ihrer Hilfe überlappende Vorkommen von Wasserdampf und dem kohlenstoffhaltigen Gas Methan entdeckt.
DPA