Der Behälter hat nur einen Durchmesser von 40 Zentimetern, enthält aber in zwei getrennten Kammern Bodenproben von ganz weit her: von der Oberfläche sowie aus tieferen Schichten des Asteroiden Ryugu mehr als 300 Millionen Kilometer von unserem Planeten entfernt.
Die Landung der an einem Fallschirm befestigten Kapsel im Woomera-Zielgelände im Süden Australiens gegen 18.30 Uhr MEZ ist der Abschluss der Ryugu-Mission, die im Dezember 2014 mit dem Start der "Hayabusa 2" von Japan ihren Anfang nahm. Ein Hubschrauber stieg auf, um das mit einem Peilsender ausgestattete Behältnis in der Wüste des Woomera-Testgeländes für Luft- und Raumfahrt zu bergen.
Nach fast vier Jahren im Weltall hatte die Raumsonde ihr rund 300 Millionen Kilometer entferntes Ziel erreicht. Mit an Bord der Sonde war der Lander MASCOT, der vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Zusammenarbeit mit der französischen Raumfahrtagentur CNES und der japanischen Raumfahrtagentur Jaxa entwickelt und gebaut wurde. Über 17 Stunden war MASCOT in Betrieb und von der Asteroidenoberfläche Daten sammeln.

Erfolgreiche Asteroiden-Mission
Anschließend begann die "Probenrückführmission", so die Wissenschaftler, und der Rückflug von "Hayabusa2" in Richtung blauer Planet. In einer Entfernung von 220.000 Kilometern trennten sich beide: Die Kapsel machte sich auf dem Weg zur Erde. Die Raumsonde fliegt seitdem weiter zu dem "erdnahen" Asteroiden mit dem Namen "1998KY26", den "Hayabusa 2" nicht vor dem Jahr 2031 erreichen wird.
Die Kapsel wird in Australien nicht geöffnet, sondern erst nach der Überführung per Flugzeug nach Japan. Von der Analyse der Gesteinsproben erhoffen sich Wissenschaftler in den nächsten Jahren einiges: Sie wollen weitere Erkenntnisse über Ursprünge des Sonnensystems gewinnen und der Entstehung des Lebens auf der Erde auf die Spur zu kommen.

Die Proben könnten auch organisches Material enthalten, erklärte der Manager der Mission, Makoto Yoshikawa. Dies könne "die Quelle von Leben auf der Erde sein". Es besteht zudem die Möglichkeit, dass solche Asteroiden einst mit Einschlägen auf der Erde auch Wasser zu unserem Planeten brachten.
Ein Teil der Proben stellt Japans Raumfahrtagentur Jaxa der Nasa sowie 2022 auch Forschern in anderen Ländern zur Verfügung. Auch das DLR plant eigene Untersuchungen. Ein Vorgänger-Modell der Raumsonde "Hayabusa2" hatte im Jahr 2010 weltweit erstmals Bodenproben eines Asteroiden zur Erde gebracht.
Quelle:www.dlr.de
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