Die Astronomen überprüfen derzeit noch einmal ihr schon sicher geglaubtes Wissen über den Saturn. Grund sind Messungen der amerikanisch-europäischen Raumsonde "Cassini-Huygens" zur Rotation des Planeten. "Cassini-Huygens" maß die Länge eines Saturn-Tages anhand der natürlichen Radiostrahlung. Laut der Nasa sind es demnach durchschnittlich zehn Stunden, 45 Minuten und 45 Sekunden, wobei die Abweichungstoleranz nach oben oder unten 36 Sekunden beträgt.
Das sind sechs Minuten mehr als Messungen der Raumsonden "Voyager 1" und "Voyager 2" 1980 und 1981 ergeben hatten. Die Forscher bezweifeln, dass die Rotation tatsächlich langsamer geworden ist. Stattdessen wird untersucht, was im Inneren des Saturn zu einer Veränderung der Radiosignale geführt haben könnte.
"Cassini-Huygens" soll am Mittwoch in eine Umlaufbahn um Saturn einschwenken. Die Untereinheit "Huygens" ist eine Sonde der Europäischen Raumfahrtbehörde Esa. Sie hat sechs Instrumente an Bord und wird sich im Dezember von "Cassini" lösen und im Januar 2005 auf Titan, dem größten Saturnmond landen.