Lieblingsfarben Warum Frauen rosa lieben

Britische Forscher haben festgestellt, dass Frauen Rosa- und Rottöne tatsächlich mehr mögen als Männer. Die Gründe könnten bis in die Steinzeit zurückreichen. Die absolute Lieblingsfarbe bei Männern wie Frauen ist aber eine andere.

Die häufigste Lieblingsfarbe von Frauen und Männern ist Blau, doch darüber hinaus werden je nach Geschlecht unterschiedliche Farbtöne bevorzugt: Während Frauen ihre Präferenz klar auf rötliche und rosa Farbtöne legen, gibt es bei Männern keine eindeutige Tendenz.

Diese Rangfolge der Farbe gilt über kulturelle Grenzen hinweg und könnte daher auf ein grundlegendes, im Verlauf der Evolution entstandenes Verhaltensmuster zurückgehen, vermuten britische Wissenschaftler. So könnte bei der Suche nach essbaren Beeren und Früchten in den frühen Jäger-Sammler-Kulturen die sichere Unterscheidung von Rottönen für Frauen eine wichtige Fähigkeit gewesen sein, schreiben Anya Hurlbert und Yazhu Ling von der Universität von Newcastle im Fachmagazin "Current Biology".

Blauer Himmel, rote Beeren

Die Forscher hatten in ihrer Studie gut 200 Freiwillige Farbtests unterzogen, darunter 171 gebürtige Briten und 37 Chinesen, die maximal drei Jahre in Europa lebten. Den Befragten wurden immer zwei farbige Rechtecke gezeigt, unter denen sie die bevorzugte Farbe auswählen sollten. Blau kristallisierte sich als die allgemein beliebteste Farbe heraus, doch beobachteten die Forscher bei den Frauen einen eindeutigen Trend zu rötlichen Farbtönen. Insgesamt lag bei den Frauen der Schwerpunkt bevorzugter Farben daher eher bei Pink oder Violett. Dies galt sowohl bei den Probanden aus Europa als auch bei den Chinesen.

Woher die Bevorzugung von Blau bei den meisten Menschen kommt, darüber können Hurlbert und Ling nur spekulieren. Ein blauer Himmel oder klares blaues Wasser seien für die frühen Menschen positiv besetzt gewesen, vermutet Hurlbert. Für den Hang vieler Frauen zum Rot haben die Forscher hingegen gleich zwei Erklärungen parat: Das sichere Erkennen von Rottönen war hilfreich, um giftige von ungiftigen Früchten zu unterscheiden. Zudem erleichterte es, die Gesichtsfarbe anderer Menschen zu beurteilen und damit auf deren momentane Gemütsverfassung mit Gefühlen wie Ärger, Wut oder Scham zu schließen.

Ist die Präferenz angeboren?

Nun wollen die Forscher Tests entwickeln, mit denen bereits bei Kleinkindern die bevorzugte Farbe ermittelt werden kann. Damit ließe sich herausfinden, ob die Bevorzugung von Blau und Rot bereits angelegt ist oder sich erst im Lauf der Entwicklung ausbildet.

DDP
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