Namenswahrnehmung Alexander der Glückliche

Wenn es um die Namen des Nachwuchses geht, haben Eltern die Qual der Wahl. Wie stark Mütter und Väter mit dieser Entscheidung das künftige Leben ihres Kindes beeinflussen, haben Chemnitzer Wissenschaftler herausgefunden.

Wer ist moderner? Elfriede oder Lea? Wer sieht besser aus? Helmut oder Felix? Wer ist schlauer? Silke oder Katharina? Mit jedem Vornamen haben wir andere Assoziationen.

Diese gesellschaftlich bedingten Vornamenswahrnehmungen und ihren Wandel haben Wissenschaftler der Universität Chemnitz um Udo Rudolph untersucht - ihre Studie "Ein Vorname sagt mehr als 1000 Worte" veröffentlichten sie nun in der "Zeitschrift für Sozialpsychologie".

Udo Rudolph und sein Team gaben 146 Probanden 30 männliche und 30 weibliche Vornamen vor. Die sollten dann urteilen - ist der Name eher altmodisch? Ist er modern? Oder ist er zeitlos. Doch damit nicht genug - auch persönliche Eigenschaften wie Intelligenz, Attraktivität und Alterswahrnehmung sollten eingeschätzt werden - ohne ein Bild oder eine Stimme wohlgemerkt. Das Urteil sollte nur anhand des Namens getroffen werden.

Je attraktiver, desto intelligenter

Wenig erstaunlich war, dass Modenamen überwiegend positive Assoziationen weckten. Und dabei gab es Dominoeffekte, wie die Forscher schreiben: "Je jünger eine Person mit einem bestimmten Namen wahrgenommen wird, umso attraktiver wird diese eingeschätzt." Und mit der Attraktivität steigt auch die ihr zugebilligte Intelligenz.

Doch die Forscher verweisen auf den schnellen Wandel in der gesellschaftlichen Namenswahrnehmung. Auch Namen seien Trends unterworfen. Daher empfehlen sie nicht nur Eltern ihren Kindern zeitlose Namen zu geben, sondern auch Werbetreibenden "sollte also stets Klarheit darüber bestehen, bei welcher Zielgruppe welche Wahrnehmung des Botschaftsträgers erzielt werden soll, um den richtigen Vornamen als Werbeträger auswählen zu können." Also doch lieber Alexander und Anna statt Jonas und Johanna.

Jens Lubbadeh

PRODUKTE & TIPPS