Ein konstant stabiler Zustand des überlebenden Zwillingsmädchens hat dazu geführt, dass Lea endlich die Klinik verlassen durfte. Allerdings werden ihre Eltern mit dem Kind weiter in Baltimore bleiben, sagte in Lemgo der mennonitische Pfarrer Nikolai Reimer "Es geht ihr jeden Tag besser", so Reimer. Ihre Ärzte an der Johns Hopkins Universitätsklinik in Baltimore gaben bekannt, dass Lea die schwere Operation "ohne größere Komplikationen überstanden" habe. Sie seien "sehr zufrieden mit den Fortschritten" der Einjährigen, bekräftigten die Mediziner. Leas Zwillingsschwester Tabea hatte die Trennung in den USA Anfang September nicht überlebt. Die Eltern hofften nun auf eine Heimkehr mit der Einjährigen vor Weihnachten. Tabea war Mitte September nach der Trennung in der Johns-Hopkins-Klinik in Baltimore gestorben.
Kopf vollständig geschlossen
Ende September wurde Lea das letzte Mal operiert. Bei dem Eingriff sollte ihr Kopf vollständig geschlossen werden. Prof. Richard Redett, ein plastischer Chirurg, hatte sich zuvor mit den Eltern getroffen, um die Operation zu besprechen. Dabei sollte ein kleines Stück künstlicher Abdeckung entfernt und durch eigene Haut ersetzt werden. Lea hatte alles gut überstanden und wurde kurze Zeit später von der Intensivstation verlegt.
Allerdings kommen laut Dr. Benjamin Carson, dem Leiter der Chirurgenteams, auf das kleine Mädchen noch einige Operationen zu. Diese sind nötig, damit ihr Kopf normal geformt ist. Nach ihrer Entlassung kann Lea nach einiger Zeit nach Lemgo zurückkehren und wird dann dort weiter von deutschen Ärzten betreut. Leas Eltern, Nelly und Peter Block, hoffen nun auf ein Weihnachtsfest im Kreise der Familie.