Während ihrer fruchtbaren Tage halten Frauen ihre Geschlechtsgenossinnen für besonders unattraktiv. Das hat ein Team um die Psychologin Maryanne Fisher von der York University Toronto in einer Befragung herausgefunden, wie das Apothekenmagazin "Gesundheit" in seiner Mai-Ausgabe berichtet. Versuchsteilnehmerinnen, die sich in einer empfängnisbereiten Phase ihres Zyklus befanden, beurteilten die Schönheit von Frauengesichtern demnach wesentlich kritischer als andere Probandinnen. Die Attraktivität von Männern schätzten die Probandinnen dagegen nicht unterschiedlich ein.
"Eine Strategie, beim anderen Geschlecht erfolgreich zu sein, ist es, die Konkurrenz zu degradieren", zitiert das Magazin die Forscherin. Die Hormone könnten solche "Zickenduelle" möglicherweise verschärfen. Allerdings könnte zu stark abfälliges Verhalten Männer auch abstoßen, meinte Fisher. In einem neuen Versuch will sie nun die Reaktion von Männern auf abfällige Kommentare von Frauen über ihre Geschlechtsgenossinnen untersuchen.
57 Studentinnen beurteilten Porträtfotos
Für die im Fachblatt "Biology Letters" online erschienene Studie hatten Fisher und Kollegen 57 Studentinnen sowie eine männliche Kontrollgruppe gebeten, die Porträtfotos von 35 Frauen und 30 Männern zu beurteilen. Frauen mit einem hohen Östrogenspiegel, zwischen dem 12. und 21. Tag ihres Zyklus, fanden die Frauengesichter signifikant weniger attraktiv als Frauen in einer weniger fruchtbaren Phase mit einem niedrigeren Östrogenspiegel.
Möglicherweise lägen manche Frauen in ihrem Urteil auch einfach richtig, hatte der Psychologe Ben Jones kürzlich im britischen Fachmagazin "New Scientist" kommentiert. Denn andere Versuche hätten gezeigt, dass die weibliche Attraktivität mit dem Zyklus schwanke. So würden Frauen während ihrer fruchtbaren Phase von Frauen und Männern als schöner beurteilt, da unter anderem das Östrogen Fülle und Farbe der Lippen verändere.