Bei Geschwistern sind die ältesten und die jüngsten am großzügigsten, wenn es um Weihnachtsgeschenke für die Familie geht. Das haben norwegische Forscher um Iver Mysterud und Thomas Drevon von der Universität in Oslo herausgefunden und dafür gleich eine psychologische Erklärung mitgeliefert: Da die Erstgeborenen meist den Eltern im Verhalten mehr ähneln und es einfacher für sie ist, sich ihnen zu öffnen, brauchen später Geborene andere Strategien, um die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Weihnachten sei ein sehr familiäres Fest und entsprechend könnten mittlere Geschwister weniger Motivation haben, mit großzügigen Geschenken daran teilzuhaben, schreiben die Forscher in der Fachzeitschrift "Evolutionary Psychology".
Frauen sind großzügiger
Kurz nach Weihnachten befragten die Forscher für ihre Studie 50 Absolventen der Universität. Dabei ging es sowohl um die Geschenke, die die Befragten machten, als auch um solche, die sie bekommen hatten. Frauen sind insgesamt großzügiger, ergab die Auswertung. Dies liegt laut Mysterud und Drevon nicht an deren häufig stärker ausgeprägten Kauflust, sondern daran, dass Frauen nach einer Heirat früher bei den Eltern auszogen, während die Männer eher im Elternhaus blieben. Die Frauen müssten dann dafür sorgen, bei ihren Schwiegereltern gut aufgenommen zu werden, was unter anderem durch Geschenke geschehe.
Ein weiterer Aspekt, der das Schenken zwischen Kindern und Eltern beeinflusst, war laut Studie die geografische Entfernung der Wohnorte. Das meiste Geld für ihre Eltern gaben die Befragten aus, die einander am nächsten wohnten. Die Forscher erklären dies damit, dass Menschen, die sich öfter sehen, auch stärkere Bindungen aufbauen. Auf der anderen Seite könnten Geschenke auch Bindungen halten, die durch weite Entfernungen geschwächt wurden, bemerken die Forscher.
Liierte schenken Müttern weniger
Partner bekommen als Nichtverwandte die teuersten Geschenke. Das ist ein Nachteil für die Mütter, die weniger teure Geschenke bekommen, wenn ihr Kind liiert ist. Entweder liegt das an dem weniger ausgeprägten Hilfebedürfnis des Kindes gegenüber der Mutter, oder die Ausgaben für das teurere Geschenk für den Partner werden so kompensiert, meinen die Forscher.