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Ultimative Siegstrategie Wie Sie nie wieder beim Schnick-Schnack-Schnuck verlieren

Klar, ist alles Kinderkram. Aber jede Wette, auch Sie wollen wissen, wie Sie beim Duell Stein-Schere-Papier ganz sicher die Oberhand behalten. Hier erfahren Sie's.
Von Volker Königkrämer

Manche kennen es als Schnick-Schnack-Schnuck, andere als Ching-Chang-Chong, Klick-Klack-Kluck, Schnibbeln, Knobeln oder Schniekern. Gemeint ist immer das Gleiche: nämlich das ultimative Entscheidungs-Duell mit den Handgesten für Stein - Schere - Papier.

Das Spiel hat vermutlich schon Millionen von Menschen auf Schulhöfen oder vor Bartresen bei der Entscheidungsfindung geholfen: Wer darf als Erster ein Mitglied für sein Fußball-Team aussuchen? Wer zahlt das Bier? Wer muss den Müll runterbringen?

Die Regeln sind simpel: Stein schleift Schere (gewinnt also), Schere schneidet Papier, Papier wickelt Stein ein. Wichtig: Es gibt keine Killergeste. Da jedes Symbol einmal gewinnen und einmal verlieren kann, ist der Spielausgang ungewiss, da kein Spieler weiß, für was sich sein Gegenüber entscheiden wird.

Halb Mathematik, halb Psychologie

Doch ist das wirklich so? Inzwischen sind solche Entscheidungssituationen längst Bestandteil der Wissenschaft. Mathematiker und Wirtschaftswissenschaftler kümmern sich auf dem Feld der Spieltheorie um die erfolgversprechendsten Strategien.

In einem großangelegten Feldversuch hat sich nun die Zhejiang Universität von Hangzhou der ultimativen Knobeltaktik angenommen. Unter wissenschaftlicher Beobachtung spielten 360 Studenten 300 Runden lang in Zweier-Pärchen Schnick-Schnack-Schnuck.

Dabei kristallisierten sich vor allem zwei Ergebnisse heraus: Gewinner tendieren dazu, eine erfolgreiche Strategie zu wiederholen. Verlierer hingegen neigen dazu, ihre Taktik zu wechseln.

Aus diesen zwei Verhaltensweisen ergibt sich nun die ultimative Schnick-Schnack-Schnuck-Taktik: Wer das erste Duell verloren hat (z.B. Papier unterliegt Schere), macht sich zu Nutze, dass sein Gegenüber jetzt aller Voraussicht nach erneut Schere spielen wird - und wählt deshalb Stein.

Andererseits: Hat man gerade gewonnen (z.B. Stein schleift Schere), sollte man exakt das spielen, mit dem der Gegner gerade verloren hat (in diesem Fall Schere), weil der Gegner - siehe oben - vermuten wird, das man seine erfolgreiche Taktik (Stein) wiederholt und deshalb mit Papier antwortet.

Siegtipp: Immer zuerst Schere spielen

Klingt kompliziert - ist aber noch lange nicht so komplex, wie es die Uni in einer Abhandlung zusammengefasst hat (Vorsicht: ist wirklich Hardcore-Mathe). Einfacher ist die Strategie bei Numberphile erläutert. Auch die Kollegen von Focus und Motherboard haben sich des Themas angenommen

Von dort stammen auch drei nützliche Tipps, die ebenfalls beim 1 gegen 1 mit der Hand helfen sollen:
# immer zuerst Schere spielen (Laut Statistik soll dieser Eröffnungszug am häufigsten gewinnen).
# Männer sollen angeblich dazu neigen, mit Stein zu eröffnen (Männerfaust, na klar).
#Es schadet nicht, den Zug anzukündigen. Es glaubt sowieso niemand, dass man ehrlich ist.

Kleine Einschränkung zum Schluss: Alle obigen Tipps sind Makulatur, wenn man eine häufig gespielte Knobel-Variante nutzt und ein viertes Symbol - Brunnen - hinzufügt. Das bringt die Statik durcheinander, weil man zwei Siegchancen (Stein fällt in Brunnen, Schere fällt in Brunnen) nur einer Verlust-Möglichkeit (Papier deckt Brunnen ab) gegenüberstehen.

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