Die Zahl der Löwen in Afrika ist nach Angaben von Umweltschützern drastisch gesunken. Es gebe dort nur noch 23 000 Löwen, sagte Laurence Frank, Wildbiologe der Universität von Kalifornien in Berkeley dem "New Scientist". Vor 20 Jahren seien es noch rund 200 000 gewesen. Auch andere Raubtiere wie die der Geparden seien bedroht.
"Die Menschen wissen über (die Bedrohung von) Elefanten, Gorillas und Nashörner Bescheid, aber sie scheinen völlig ahnungslos zu sein, dass diese großen Raubtiere kurz vor dem Aussterben stehen", sagte Frank. Innerhalb der meisten Schutzgebiete schienen die Löwenpopulationen stabil. Außerhalb davon seien die Raubkatzen jedoch nahezu verschwunden. Noch sei es aber nicht zu spät, die Situation zu retten.
Mehr Schusswaffen als Ursache
Die steigende Verbreitung von Schusswaffen seien vor allem dafür verantwortlich, vermutet Frank. "Menschen haben schon immer Raubtiere getötet." Mit Speer und Schild sei jedoch nicht so viel Schaden anzurichten. "Nun hat jeder Gewehre und Gift." Ein weiterer Grund sei das starke Bevölkerungswachstum und damit auch die gestiegene Zahl der Nutztiere, die vor Raubtieren geschützt werden müssten. Ein Miteinander von Wildtieren und Mensch sei jedoch mit geringem finanziellem Aufwand möglich, wie ein Projekt in Laikipia-Region in Kenia zeige.
Dort unterstützten viele Ranger Wildtiere, um Öko-Touristen anzuziehen. Sie ließen genügend Land zum Grasen von Pflanzenfressern und schössen Raubtiere nur selten ab. Die Laikipia sei daher die einzige Region in Kenia, wo die Zahl der Wildtiere steige. Allerdings gebe es auch dort keine Löwen außerhalb von Schutzgebieten und Wildtierfarmen.
Schutz auch außerhalb der Parks
Dennoch müssen die Tiere auch außerhalb der Nationalparks und Reservate geschützt werden, heißt es in der Zeitschrift. Viele davon seien zu klein, um die genetische Vielfalt der Tiere zu erhalten. Zudem könnten bei politischen Umbrüchen hungrige Soldaten und Flüchtlingen in die Parks eindringen und die Wildtiere töten. Auch in ruhigen Zeiten würden Menschen dort wildern, berichtet Rosie Woodroffe, die das Samburu-Laikipia Wild Dog Project leitet. "Tiere in Nationalparks und Reservaten zu schützen genügt nicht, um ihr Überleben zu sichern."