Die neue Methode sei unkompliziert und stoße bei den Tieren nicht auf heftige Gegenwehr, berichtet "Geo" in seiner Juliausgabe. Christian Voigt und Ruth Thomsen vom Institut für Zoo- und Wildtierforschung (IZW) nutzen demnach die bis zu zwei Zentimeter große mexikanische Raubwanze Dipetalogaster maximus.
Als Werkzeug besitzt die Wanze einen Saug- und Stechrüssel, der verglichen mit einer Kanüle winzig ist. Die Wanze wird beispielsweise auf das Ohr von Kaninchen gesetzt, bis sie dem Tier etwas Blut aus der Ohrvene abgezapft hat. "Wanzen saugen sich im Gegensatz zu Zecken nicht fest, so dass man sie dann einfach abpflücken kann", sagte IZW- Forscherin Thomsen. Anschließend werde der sechsbeinige Blutsauger nicht getötet, sondern mit einer Hohlnadel punktiert und das Blut entnommen.
Zum Vergleich wurde den Kaninchen zunächst auch Blut mit einer Kanüle abgenommen. Dabei zeigte sich, dass das von Wanzen geraubte Blut in ihrem Verdauungstrakt nicht verändert wurde, berichtet "Geo". Das Verfahren sei inzwischen auch an Hühnern, Katzen, Feldhasen, Graumullen und Fledermäusen getestet worden. Ein Vorteil sei, dass es die Wanzen in sechs verschiedenen Größen gebe, sagte Thomsen. "Daher ist die gewünschte Blutmenge gut dosierbar."
DPA