Tote Vögel, Tierkadaver und Boote auf trockenem Grund: Boliviens zweitgrößter See, der Lago Poopó, trocknet immer weiter aus. Der Klimawandel mit zunehmender Trockenheit, Wetterphänomene wie El Niño und die Umweltverschmutzung haben die Fläche nach Behördenanhaben von 2792 Quadratkilometern auf aktuell 1945 Quadratkilometer sinken lassen.
Er ist bisher der zweitgrößte See des Andenstaates nach dem Titicacasee, der auch mit Umweltproblemen zu kämpfen hat. Der Gouverneur des Departments Oruro, Víctor Hugo Vásquez, sprach von einer "drastischen Reduzierung" des Wasserspiegels. Der See ist ein wichtiger Lebensraum für Flamingos. Fraglich ist, wie lange noch.
"Wir sind äußerst besorgt und laden Spezialisten, Institutionen und Universitäten ein, uns zu helfen, Wege zur Lösung des Problems zu finden", sagte Vásquez laut einem Bericht der Zeitung "La Razón". Ein Ansatz könnte sein, den Minenbau in der Region, der laut dem Bericht durch Aufstauungen und Verschmutzungen zur Sedimentierung des Sees beigetragen habe, zu überprüfen.
Der auf knapp 3700 Metern Höhe gelegene Salzsee hatte schon in der Vergangenheit immer wieder mit akuter Wasserknappheit zu kämpfen. Er wird vom Rio Desaguadero gespeist, der vom Titicacasee zum Lago Poopó fließt. Ausbaggerungen im Desaguardo könnten den Zufluss wieder erhöhen, glaubt Vásquez.