Opfer von Explosion "Als ich aufwachte, waren meine Hände weg" – Hersteller hilft mit hyperrealistischer Prothese

Opfer von Explosion: "Als ich aufwachte, waren meine Hände weg" – Hersteller hilft mit hyperrealistischer Prothese
Sehen Sie im Video: Opfer von Dynamitexplosion bekommt täuschend echte Hand-Prothese.




Sechs Jahre ist es her, dass Richard Vargas seine Hände verlor. Durch eine Dynamitexplosion. In Bolivien kommt das nicht selten vor. Der Sprengstoff wird vielerorts eingesetzt. "Es war der 15. August, mehr weiß ich nicht mehr, weil ich 15 Tage auf der Intensivstation lag. Als ich aufwachte, hatte ich keine Hände mehr." Nach dem Verlust seiner Hände war Richard Vargas auch seinen Job als Metallarbeiter los, verarmte und sah sich sozialer Diskriminierung ausgesetzt. Heute aber trägt er zwei Handprothesen – hyperrealistisch, also täuschend echt. Nun starrt ihn niemand mehr an, weil ihm die Hände fehlen. Auch seine alte Anstellung im Aluminiumwerk bekam er zurück. Nebenbei betätigt er sich als Steinmetz und gestaltet Grabsteine. Bisher wurden Prothesen für Bolivien größtenteils aus Europa oder Nordamerika importiert. Diese kosten Tausende von US-Dollar - was schnell einem bolivianischen Mindestlohn von sechs Jahren entsprechen kann. Doch dann hatte der bolivianischen Elektromechanik-Ingenieur Antonio Riveras eine Idee und gründete das Unternehmen Creotec. Die künstlichen, hyperrealistischen Gliedmaßen sind so konzipiert, dass sie dem Alter und dem Hautton des Trägers und der Trägerin so gut als möglich entsprechen. „Dies ist zum Beispiel eine Prothese für eine 55-jährige Person mit einer Körpergröße von 1,60 Metern und natürlich mit einem dunkleren Hautton, im Vergleich zu mir. Diese sind normalerweise nicht auf dem Markt zu finden. Ich habe die Technik entwickelt und sie hierher gebracht. Jetzt stellen wir mit plastischen Künstlern und Anaplastologen diese Prothesen her, sehr realistisch.“ Sein Angebot richtet sich an einkommensschwache Bolivianer. Eine Prothese gibt es für rund 300 US-Dollar.
Im Vergleich zu aus den USA oder Europa importierten Prothesen sind diese an die Bedürfnisse der bolivianischen Bevölkerung angepasst – und an deren Geldbeutel.

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