Krabben erkennen ihre Lieblingsorte im Meer am Klang. Tiere im letzten Larvenstadium lassen sich bei den "richtigen" Geräuschen besonders gerne nieder. Das berichten neuseeländische Biologen in den "Proceedings" der britischen Royal Society.
Die Tiere durchleben verschiedene Larvenstadien, während derer sie frei im Meer schwimmen. Erst mit dem letzten, dem sogenannten Megalopa-Stadium, sinken sie zum Boden. Im besten Fall finden sie dafür einen Ort, der ihnen einen guten Lebensraum bietet.
Jenni Stanley und ihre Kollegen von der Universität Auckland konnten zeigen, dass die Meeresgeräusche eine große Rolle dabei spielen, wie die Tiere ihre endgültige Heimat finden. Sie setzten Megalopa-Larven fünf verschiedener Krabbenarten einzeln in kleine, geschlossene Behälter. Diese wurden in Aquarien jeweils mit unterschiedlichen Wassergeräuschen beschallt.
Geräusche locken Krabben eher
Bei Geräuschen ließen sich die Krabben generell eher nieder. Aber auch auf die Sorte der Geräusche kam es an: Krabbenarten kühlerer Zonen, die als erwachsene Tiere zwischen Felsen und großen Algen leben, sprangen besonders stark auf die Tonaufnahmen solcher Küstengebiete an. Tropische Krabbenarten, die zwischen Korallen leben, reagierten dagegen besonders schnell auf Geräusche dieser Umgebung.
Dies zeige, das die Geräusche des Wassers den Tieren nicht nur die Information geben, dass sie sich nahe der Küste befinden, sondern sogar, ob die Umgebung für ihre Art geeignet ist. Da die Larven aller fünf getesteten Arten auf die Geräusche ihres bevorzugten späteren Lebensraums reagierten, scheint dies ein verbreiteter Mechanismus unter Krebstieren zu sein, schlossen die Forscher.