Expedition Der mit den Schmetterlingen fliegt

Francisco "Vico" Gutierrez will das Geheimnis des Monarchfalters lüften. Die neun Zentimeter großen Tiere wandern jährlich von Kanada bis Mexiko. Mit einem Flugzeug will er sie verfolgen.

Francisco "Vico" Gutierrez will mit den Schmetterlingen fliegen. Gemeinsam mit nordamerikanischen Kollegen und der Tierschutzorganisation WWF plant der mexikanische Pilot die Dokumentation eines einzigartigen Naturphänomens: Der jährlichen Wanderung des Monarchfalters von Kanada nach Mexiko, wo die orangefarbenen Schmetterlinge mit einer Flügelspannweite bis zu neun Zentimetern überwintern.

Gutierrez will auf Gefahren für den Wanderfalter hinweisen

Dieser rund 5.500 Kilometer langen Reise wollen die Piloten in einem zweisitzigen Leichtbauflugzeug folgen, dessen Flügel das charakteristische orange-schwarz-weiße Muster der Monarchfalter ziert. Neben dem Piloten soll jeweils ein Fotograf oder Kameramann Platz nehmen, um den Schmetterlingsschwarm aufzunehmen.

Mit den Bildern, aber auch mit dem Flug selbst wollen die Teilnehmer auf die Gefahren aufmerksam machen, die dem Wanderfalter durch den Menschen drohen: Seit Jahren schrumpfen die Nadelwälder westlich von Mexiko-Stadt, die die Schmetterlinge im Winter vor Nässe und Kälte schützen.

Wissenschaftlich interessant

Auch wissenschaftlich sei der Flug interessant, sagt Carlos Galindo vom mexikanischen World Wide Fund for Nature (WWF): Die Kamera-Aufzeichnungen könnten Aufschluss darüber geben, wie die Monarchfalter wechselnde Windverhältnisse, Temperaturschwankungen und Unwetter bewältigen und in welcher Höhe sie fliegen.

Sicher ist bislang nur, dass die Schmetterlinge täglich eine Strecke von 100 bis 150 Kilometern zurücklegen - bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von zwölf Stundenkilometern. Selbst für den kleinen Motor des Spezialflugzeugs wäre das ein bisschen sehr langsam, deswegen wird die Maschine die Falter auf jeder Etappe überholen und die gewonnene Zeit für Zwischenlandungen nutzen. Geplant sind unter anderem Stopps an den Niagarafällen, in New York und Washington. Getauft wurde das Projekt auf den Namen "Papalotzin" - das ist ein Wort aus dem Nahuatl, der Sprache der Azteken, und bedeutet "kleiner Schmetterling".

Will Weissert, AP

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