Mit Freudentränen in den Augen hat eine US-Amerikanerin in Seoul die Klone ihres verstorbenen Lieblingshundes geknuddelt, die zuvor in einer Weltpremiere in einem Labor erzeugt worden waren. "Es ist ein Wunder", sagte Bernann McKinney, als sie die fünf Pittbull-Babys in der südkoreanischen Hauptstadt zum ersten Mal in den Arm nehmen durfte. "Sie sehen genauso aus wie ihr Papa." Zwei Leih-Hundemütter hatten die Klon-Welpen am 28. Juli zur Welt gebracht. Nach Angaben der Firma RNL Bio war es das erste Mal weltweit, dass aus kommerziellen Zwecken ein Hund geklont wurde. "Das ist mein erstes Geburtstagsgeschenk", sagte McKinney, die am Mittwoch 58 Jahre alt wird.
Die Hundebesitzerin hatte Gewebe aus dem Ohr ihres Lieblingshundes Booger im Kühlschrank aufbewahrt. Daraus wurden nach Angaben des Klon-Labors Zellen entnommen und in Eizellen eingesetzt, die dann Hündinnen eingepflanzt wurden. Die Klon-Hunde seien völlig identisch mit Booger, sagte die Drehbuchautorin aus Hollywood. "Ich schwebe im Himmel. Ich bin ein glücklicher Mensch." Ursprünglich hatte die Firma 150.000 Dollar (rund 100.000 Euro) für den Auftrag veranschlagt. Als Klonhund-Pionierin musste McKinney am Ende jedoch nur 50.000 Dollar zahlen.
Der Erfolgsquote beim Klonen von Hunden sei sehr hoch, erklärte RNL-Bio-Chef Ra Jeong Chan. Künftig könne seine Firma bis zu 300 Haustiere im Jahr klonen. Das Angebot richtet sich vor allem an wohlhabende Tierliebhaber aus den USA. Doch Ra denkt schon weiter: "Für mein nächstes Projekt überlege ich, Kamele für reiche Leute aus dem Nahen Osten zu klonen", sagte der Forscher, der mit der Staatlichen Universität Seoul zusammenarbeitet. Forscher Hwang Woo Suk, dessen Arbeit später zum größten Teil als Fälschung enttarnt wurde, hatte dort im Jahr 2005 den tatsächlich weltweit ersten geklonten Hund präsentiert, einen Afghanen namens Snuppy.