Eine 2000 Jahre alte römische Münze hat Zweifel an der Schönheit der ägyptischen Königin Kleopatra offenbart. Das Bild auf dem kleinen silbernen Denar zeige Kleopatra mit spitzem Kinn, schmalen Lippen und spitzer Nase, berichtete die britische Tageszeitung "Times" am Mittwoch. Die Münze sei 32 vor Christus entstanden und auf der Suche nach Ausstellungsstücken von Mitarbeitern der Universität Newcastle entdeckt worden.
Auf der Rückseite der Münze befinde sich zudem ein wenig schmeichelhaftes Bild ihres Geliebten, dem römischen Feldherrn Marcus Antonius. Er sei mit wulstigen Augen, Hakennase und schmalen Lippen abgebildet. Bislang sei Kleopatra immer als wunderschöne Königin dargestellt worden, die von römischen Politikern und Feldherrn begehrt worden sei, zitierte die "Times" eine Mitarbeiterin des Universitätsmuseums. Doch die Beziehung zwischen Kleopatra und Marcus Antonius sei bislang von Schriftstellern, Künstlern und Filmemachern immer verklärt worden.
Nichts mit Elizabeth Taylor gemein
Das Traumpaar der Antike habe vom Äußeren her kaum etwas mit Elizabeth Taylor und Richard Burton gemeinsam, die das Traumpaar im Film "Kleopatra" aus dem Jahre 1963 verkörperten. Allerdings hat schon der griechische Schriftsteller Plutarch im ersten Jahrhundert zu berichten gewusst, dass Kleopatra weniger mit ihrer Schönheit als mit ihrer charismatischen Persönlichkeit überzeugte und eben dadurch unwiderstehlich wurde.
Kleopatra VII. regierte von 48 bis 30 vor Christus in der ägyptischen Stadt Alexandria. Sie war die Geliebte Caesars, mit dem sie einen Sohn hatte, und konnte auf diese Weise ihre Machtstellung im römischen Protektorat bewahren. Ihre spätere Beziehung zu Marcus Antonius war nicht zuletzt deshalb zum Scheitern verurteilt, weil dieser im römischen Machtkampf gegen Octavianus, den späteren Kaiser Augustus, unterlag. Daraufhin nahmen sich die beiden das Leben.