Luftschiff Leistungsfähiger Wasserdampfballon entwickelt

Weltpremiere: In Berlin wurde ein Testballon gestartet, der mit überhitztem Wasserdampf gefüllt ist. Er ist leistungsfähiger und im Verbrauch billiger als ein Heliumballon.

Berliner Forscher haben am Montag in einer Weltpremiere einen neuartigen Testballon gestartet, der mit überhitztem Wasserdampf gefüllt ist. Der Ballon könne mehr Lasten heben als übliche Heißluftballons, teilte die Technische Universität Berlin mit. Der rund sechs Meter hohe, ferngesteuerte Ballon habe ein Volumen von 35 Kubikmetern. Damit untersuche das Team eine preiswertere Alternative zum Helium.

Nach Angaben der Universität besteht der weltweit erste Heißdampfballon dieser Art aus einem isolierten Gasbehälter, der einen Großteil des Auftriebs liefert, und einem Heißluftteil. Der Prototyp sei innerhalb von zwei Jahren am Institut für Luft- und Raumfahrt entwickelt worden. Die Wissenschaftler suchen nach billigen Gasen für alltagstaugliche Luftschiffe. Noch wird der Ballon in einer Halle aufgeblasen.

Ergiebiger als Helium

Bisher hatten die Forscher mit reiner Heißluft experimentiert. Sie verfügt aber nur über ein Drittel der Tragkraft des teuren Heliums. Heißluftballons sind somit in ihrem Aktionsradius und Aktionszeitraum sehr eingeschränkt. Alternativ wird nun der überhitzte Dampf verwendet, der den Angaben zufolge immerhin die doppelte Tragkraft von Heißluft besitzt. Auch Fluggeschwindigkeit, Nutzlast und Wetterunabhängigkeit eines Ballons könnten damit gesteigert werden.

Der Dampf für den Ballon wird durch Sauerstoff-Wasserstoff- Reaktoren erzeugt. Wie in einem Raketentriebwerk führt die kontrollierte Verbrennung der Stoffe zu Wasser und sehr viel Wärme. Für ihren Ballon haben die Berliner Forscher auch neue leichte Dämmstoffe entwickelt.

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