Orkan "Kyrill" Wenn Bäume töten

In Orkanzeiten können Bäume zur Gefahr werden - sogar zur Lebensgefahr, wie das Mainzer Umweltministerium befürchtet. Vor Waldbesuchen in den nächsten Tagen wird gewarnt. Mitarbeiter der Forstverwaltungen machen sich auch Sorgen um die Bäume selbst.

Die rheinland-pfälzische Umweltministerin Margit Conrad (SPD) hat Spaziergänger davor gewarnt, in den nächsten Tagen in den Wald zu gehen. "Es besteht Lebensgefahr bei Waldgängen", sagte Conrad. Dies gelte auch nach Ende des Orkans. Von angebrochenen Bäumen oder Ästen gehe eine erhebliche Gefahr aus.

Conrad warnte auch davor, über umgeknickte Bäume zu klettern oder in vom Sturm umgeworfene Waldflächen zu gehen. Manche umgestürzten Bäume stünden unter Spannung und könnte wie ein Flitzebogen herumschnellen. Erst ab Anfang nächster Woche seien Waldspaziergänge wieder anzuraten. Auch dann sollten Spaziergänger allerdings nur offene Wege nutzen. Auch forderte die Ministerin Waldbesucher auf, keinesfalls Autos im Wald oder in der Nähe des Waldes zu parken.

Lockere Bäume könnten leichter entwurzelt werden

Sorgen um erhebliche Waldschäden durch den Orkan "Kyrill" macht sich die niedersächsische Forstverwaltung. Der gegenwärtig sehr feuchte und nicht gefrorene Boden gebe den Bäumen wenig Halt, sagte der Sprecher der niedersächsischen Landesforsten am Donnerstag in Braunschweig. "Wir fürchten, dass es in den Wäldern flächenhafte Windwürfe gibt", sagte er. Die für die Jahreszeit viel zu milde Witterung verstärke die Gefährdung der Wälder durch den Sturm.

Der starke, andauernde Wind könne die Bäume in Schwingungen versetzen, sagte Fenner. Dadurch verlören die Wurzeln nach und nach den Halt im feuchten Boden. Bis Donnerstagabend seien noch keine größeren Schäden aus den niedersächsischen Landeswäldern gemeldet worden. Dass bei einem schweren Sturm einzelne ältere oder frei stehende Bäume umgeworfen würden, sei normal.

AP
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