China will noch in diesem Jahr einen bemannten Raumflug starten. Damit wäre die Volksrepublik nach den USA und Russland die dritte Nation der Erde, die selbst Astronauten ins Weltall schicken kann. Der Flug ist für die zweite Jahreshälfte geplant. Die Zeitung «Jiefang Ribao» zitierte den Direktor des Raumfahrtbüros in Schanghai, Yuan Jie, mit den Worten, der laufende Flug der Raumkapsel «Shenzhou IV» (Magisches Schiff) lege eine gute Grundlage für die bemannte Mission.
Unbemannter Test "läuft gut"
Das Raumschiff, das derzeit die Erde umkreist, wird am Sonntag zurück erwartet, berichtete eine Mitarbeiterin der Raumfahrtbehörde in Peking. Die Kapsel, die auf der Grundlage der früheren sowjetischen Sojus-Raumschiffe gebaut worden ist, war am Montag für den vierten und letzten Testflug ins All gestartet. Alle Systeme an Bord funktionierten gut, berichteten die staatlichen Medien.
Das Raumschiff testet vor allem lebenserhaltende Systeme und die besonders kritische Rückkehr zur Erde. 14 Astronauten haben vor dem Start ein Training mit dieser Raumkapsel absolviert. Anders als bei früheren Flügen sind diesmal aber keine Tiere an Bord, berichtete die Mitarbeiterin.
Zu früh geplaudert?
Die Enthüllung des bisher geheim gehaltenen Starttermins löste in China eine Kontroverse aus. Der Raumfahrtfunktionär Yuan Jie und die Zeitung «Jiefang Ribao» wurden intern heftig kritisiert, dass sie die Pläne verraten hätten, wie informierte Raumfahrtkreise berichteten. «Es hat richtig Ärger gegeben.» Der Funktionär hatte auch berichtet, die Installation der Geräte und vorbereitenden Versuche in der Raumkapsel «Shenzhou V» für den ersten bemannten Flug seien in die Schlussphase eingetreten. Der Bericht wurde auch vom China News Service und der Tageszeitung «China Daily» verbreitet.