Raumfahrt Und die Russen starten wieder

Erstmals seit dem Unglück der US-Raumfähre "Columbia“ vor fast drei Monaten ist am Samstag wieder ein bemannter Raumflug gestartet worden.

Erstmals seit dem Unglück der US-Raumfähre "Columbia“ vor fast drei Monaten ist am Samstag wieder ein bemannter Raumflug gestartet worden. Eine Sojus-Kapsel mit einem russischen und einem amerikanischen Raumfahrer an Bord hob planmäßig vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan ab. Nach Angaben von Flugdirektor Wladimir Solowjow erreichte die Sojus-Kapsel sicher die Erdumlaufbahn.

Sojus soll am Montag an der Internationalen Raumstation (ISS) andocken. Dort werden der russische Kommandant Juri Malentschenko und der amerikanische Flugingenieur Edward Lu ihre drei Kollegen ablösen, deren Rückkehr zur Erde nach dem "Columbia“-Unglück verschoben worden war. Die beiden Raumfahrer werden sechs Monate auf der Raumstation bleiben.

Sieben Astronauten waren am 1. Februar dieses Jahres beim Wiedereintritt der "Columbia“ in die Erdatmosphäre über Texas wenige Minuten vor der Landung ums Leben gekommen. Bis zur Klärung der Unglücksursache hat die US-Raumfahrtbehörde Nasa alle Flüge ausgesetzt. Daher ist die 95 Milliarden Dollar teuere ISS nun auf die russischen Flüge angewiesen. Sojus und die Transport-Raketen Progress können aber mit bis zu maximal 2,5 Tonnen nur sehr viel weniger Ladung an Bord nehmen als die Raumfähren mit rund 25 Tonnen. Daher werden auf der ISS erstmals nur zwei statt bisher drei Mann Besatzung sein. Statt eines dritten Raumfahrers hat die Sojus-Kapsel vor allem Vorräte an Bord.

Die alte ISS-Besatzung wird am 4. Mai an Bord einer Sojus-Kapsel, die noch an der Station gedockt ist, zur Erde zurückkehren. Die neue Kapsel wird stattdessen an ISS angedockt bleiben, so ist eine unabhängige Rückkehr der Astronauten zu jeder Zeit gesichert.

Die US-Raumfahrtbehörde Nasa hatte unterdessen am Freitag vier von insgesamt sieben Astronauten für den ersten Flug einer Raumfähre nach dem "Columbia“-Unglück benannt. Allerdings steht dafür noch kein Termin fest, die Nasa hofft nach Angaben eines Sprechers auf einen ersten Flug zum Jahresende. Die übrigen Mannschaftsmitglieder, die dann in der ISS bleiben sollen, sollen später ausgewählt werden.

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